WWF fordert Neuausrichtung der globalen Ernährung

Der WWF fordert eine Neuausrichtung des globalen Ernährungssystems an den natürlichen Belastungsgrenzen der Erde. Laut einer Studie könnten so 30 Prozent der bei der Nahrungsmittelproduktion entstehenden Treibhausgasemissionen eingespart und das Artensterben stark reduziert werden, so der WWF Österreich heute anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober.

Die Politik müsse „ihre Verantwortung für ein gesundes Ernährungssystem deutlich stärker wahrnehmen, anstatt sie nur an die Menschen auszulagern", sagte Hannah-Heidi Schindler, Programmmanagerin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich.

Kritik an hohem Fleischkonsum in Industrieländern

Die geforderten Maßnahmen reichen vom stärkeren Schutz der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft über mehr naturbasierte Klimaschutzlösungen bis zur Eindämmung des rasanten Bodenverbrauchs.

Besonders große Vorteile hätte die Reduktion des vor allem in den Industrieländern viel zu hohen Fleischkonsums. Auch in Österreich ernähre man sich im Schnitt noch immer weit über dem ökologisch und gesundheitlich verträglichen Maß, hieß es vom WWF.

Die Caritas betonte, auf Hunger aufmerksam zu machen sei heuer besonders dringend. Durch die CoV-Krise könnte sich laut UNO-Welternährungsorganisation (FAO) die Zahl der Menschen, die weltweit an Hunger leiden, um bis zu 132 Millionen erhöhen.

Die Hilfsorganisation CARE warnte vor einer sich zuspitzenden Hungerkrise im Jemen. Nach fast sechs Jahren Krieg liege die Wirtschaft am Boden, und 20 Millionen Menschen, zwei Drittel der Bevölkerung, hätten zu wenig Nahrung. „Weltweit hungern 820 Millionen Menschen, etwa 60 Prozent sind Frauen und Mädchen“, kritisierte Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, auch anlässlich des Internationalen Tags der Frauen am Land am 15. Oktober.