„Eine Besatzung der China Airlines berichtete, dass sie in einer Höhe von etwa 6.000 Fuß, etwa sieben Meilen nordwestlich des internationalen Flughafens von Los Angeles, jemanden in einem Jetpack gesehen habe“, hieß es in einer Erklärung der FAA (Federal Aviation Administration) in einer Erklärung.
„Das FBI steht in Kontakt mit der FAA und untersucht mehrere Berichte über etwas, das nach Zeugenaussagen eine Person zu sein schien, die sich mit einem Jetpack in der Nähe des Flughafens von Los Angeles befand“, wurde FBI-Sprecherin Laura Eimiller von US-Medien zitiert. Sie bestätigte damit, dass nun beide Sichtungen, auch der Vorfall vor rund sechs Wochen, untersucht werden.
Übereinstimmende Meldungen Ende August
Am 29. August hatten Piloten von zwei Flugzeugen unabhängig voneinander die Sichtung einer Person mit Jetpack in einer Höhe von rund 900 Metern gemeldet. Binnen einer halben Minute meldeten damals ein American-Airlines- und ein Jet-Blue-Airways-Pilot die ungewöhnliche Beobachtung dem Tower des Flughafens.
Für Rätseln sorgt vor allem die Flughöhe der angeblichen Sichtungen: Die meisten Jetpacks sind nicht dafür ausgerüstet, länger als ein paar Minuten zu fliegen oder sehr hoch zu fliegen. Anfang dieses Jahres flog der französische „Jetman“ Vince Reffet mit einem „Raketenrucksack“ in Dubai auf 1.800 Meter Höhe und stellte damit einen neuen Weltrekord auf. Sollte die Beobachtung in Los Angeles stimmen, hätte der oder die Unbekannte diesen Rekord quasi eingestellt.
Experte glaubt nicht an Jetpack-Flieger
Das Unternehmen JetPack Aviation mit Sitz im San Fernando Valley bei Los Angeles erfand allerdings den laut Eigenangaben „weltweit einzigen JetPack“, mit dem man eine Höhe von rund 4.500 Meter Höhe erreichen und etwa zehn Minuten lang fliegen kann. Das Unternehmen verkauft laut „New York Times“ die Jetpacks zwar nicht, aber es erlaubt die Verwendung nach einem dreiwöchigen Trainingsprogramm – allerdings nur in einem sicheren Terrain.
Der Chef der Firma, David Mayman, sagte gegenüber dem Sender CBS, er könne zwar nicht ausschließen, dass es sich um Jetpack-Flüge gehandelt habe, er halte es aber für unwahrscheinlich: "Wie kommt es, dass niemand sie starten und landen sah? Und: „Diese Maschinen sind ziemlich laut.“ Mayman sagte auch, dass seine Firma niemals so hohe Jetpacks ohne sorgfältige Planung und Sicherheitsprotokolle fliegen würde.
„Wir würden nie sehr hoch fliegen ohne ein Fallschirmsystem“, sagte er und fügte hinzu: Das Erreichen einer Höhe von 6.000 Fuß würde auch zu lange dauern: „Uns würde der Treibstoff ausgehen.“ Andere Experten glauben, dass es sich zumindest bei der neuen Sichtung auch um eine Drohne gehandelt haben könnte.
Bekannt aus „Feuerball“
Ein Jetpack ist ein Antriebsgerät, das zur Beförderung einzelner Menschen durch die Lüfte auf deren Rücken angebracht wird. Das Hauptproblem ist Treibstoffeffizienz – die meisten Jetpacks sind nicht dafür ausgerüstet, länger als ein paar Minuten zu fliegen. Bekannt wurde das Fluggerät vor allem aus der Anfangsszene des James-Bond-Films „Feuerball“ aus dem Jahr 1965. Dasselbe Fluggerät sorgte knapp 20 Jahre später erneut für Erstaunen: Bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles landete ein „Raketenmann“ im Memorial Coliseum.