Bericht: Keine starke Ausbreitung an deutschen Schulen

Die Befürchtungen, dass die deutschlandweite Öffnung der Schulen in voller Klassenstärke nach dem Ende der Sommerferien zu einer unkontrollierten Ausbreitung des Coronavirus führen könnte, haben sich nach Angaben der Landesregierungen nicht bestätigt.

Laut einer heute veröffentlichten Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) unter den Kultusministerien der deutschen Bundesländer konnten bis zum Start der Herbstferien durchschnittlich 98 Prozent aller Schüler und Schülerinnen am Präsenzunterricht teilnehmen.

Erhoben worden waren die Zahlen von den Ministerien zum jeweiligen Zeitpunkt vor Beginn der Herbstferien. So waren etwa in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Bayern rund 0,04 Prozent der Schüler mit dem Coronavirus infiziert. Etwas höher war die Infektionsrate in Berlin, wo sich etwa 0,07 Prozent der Schüler mit dem neuartigen Virus ansteckten. Sachsen-Anhalt wiederum verzeichnete keinen einzigen Coronavirus-Fall an Schulen.

„Gut regulierte, kontrollierte Orte“

Auch unter Lehrkräften war das Infektionsgeschehen überschaubar. In NRW waren zum Beispiel 0,1 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer, in Berlin 0,14 Prozent betroffen. Auch die Quarantänemaßnahmen an den Schulen bewegten sich auf einem relativ niedrigen Niveau. So waren beispielsweise in NRW 98,1 Prozent der Schüler nicht von Quarantäne betroffen. Unter Lehrkräften lag der Anteil bei 95,7 Prozent.

„Wir haben die Beobachtung gemacht, dass es kein verstärktes oder im Vergleich zur übrigen Gesellschaft erhöhtes Infektionsgeschehen an Schulen oder Kitas (Kindergärten, Anm.) gibt“, sagte die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) dem RND.

„Infektionen finden ganz überwiegend außerhalb der Schulen und Kitas statt und werden von außen hereingetragen.“ Schulen und Kindertagesstätten seien „gut regulierte, kontrollierte und in der Pandemie entsprechend sichere Orte“.