Moskau steigt aus Konsultationen zu MH17-Abschuss aus

Russland zieht sich aus den Konsultationen mit den Niederlanden und Australien zur Ursache des Abschusses des Fluges MH17 über der Ukraine im Juli 2014 zurück. Das Außenministerium in Moskau begründete das gestern mit „bösartigen“ Versuchen, Russland einseitig die Schuld an dem Abschuss zuzuweisen. „Feindselige Akte“ der Niederlande machten eine weitere russische Beteiligung an den Konsultationen „sinnlos“.

Die russische Regierung ist erzürnt über die Ankündigung der Niederlande vom Juli, den Absturz vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zu bringen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich am Rande des EU-Gipfels in Brüssel „überrascht“ und „enttäuscht“ über die russische Entscheidung, die er „besonders schmerzhaft“ für die Hinterbliebenen der Todesopfer nannte.

Der niederländische Außenminister Stef Blok bat nach eigenen Angaben den russischen Botschafter zum Gespräch, um diesem das „tiefe Bedauern“ seiner Regierung über den russischen Rückzug zu übermitteln. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte, die Moskauer Entscheidung „sagt viel aus über die Angst vor der Wahrheit“, die in Moskau herrsche.

Abschuss durch BUK-Rakete

Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 vom Amsterdamer Flughafen Schiphol aus in Richtung Kuala Lumpur gestartet. Bei dem Abschuss über dem Konfliktgebiet im Osten der Ukraine wurden alle Menschen an Bord getötet, unter ihnen 196 Niederländer und 38 Australier.

Ein internationales Ermittlerteam kam im Mai 2018 zu dem Schluss, dass die Maschine von einer BUK-Rakete abgeschossen wurde, die von einer Luftabwehrbrigade im russischen Kursk stammte. Die Niederlande und Australien machten daraufhin Russland für den Abschuss der Maschine und den Tod der 298 Insassen verantwortlich. Moskau bestritt stets jede Verwicklung und beschuldigte seinerseits die Führung in Kiew.