Disney schärft bei Warnungen vor rassistischen Inhalten nach

Disney hat bei Warnhinweisen über rassistische Inhalte in älteren Filmen, die seit dem Vorjahr existieren, im Zuge der Rassismusdebatte in den USA nachgeschärft. Klassiker wie „Dumbo“, „Peter Pan“, „Aristocats“ und „Das Dschungelbuch“ werden auf der neuen Streamingplattform Disney Plus nun mit Warnungen vor Stereotypen versehen.

„Dieses Programm enthält negative Darstellungen und/oder eine nicht korrekte Behandlung von Menschen oder Kulturen. Diese Stereotype waren damals falsch und sind es heute noch“, heißt es darin. Anstatt die Inhalte zu entfernen, ist es Disney wichtig, „ihre schädlichen Auswirkungen aufzuzeigen, aus ihnen zu lernen und Unterhaltungen anzuregen, die es ermöglichen, eine integrativere gemeinsame Zukunft ohne Diskriminierung zu schaffen“.

Rassistische Inhalte bei „Dumbo“, „Peter Pan“ und Co.

Disney habe es sich zum Ziel gesetzt, Geschichten „mit inspirierenden und zukunftsweisenden Botschaften zu erzählen, in denen die große Vielfalt der Menschen rund um den Globus berücksichtigt wird und niemand diskriminiert wird“. Im November 2019 wurden ältere Disney-Filme erstmals mit einem Warnhinweis versehen. Damals war dieser noch deutlich kürzer: „Diese Sendung wird in ihrer ursprünglichen Form gezeigt und könnte überholte kulturelle Darstellungen enthalten.“

Bei „Peter Pan“ (1953) werden amerikanische Ureinwohner beispielsweise als „Rothäute“ bezeichnet. Im Film „Aristocats“ (1970) wird der Kater Shun Gon als rassistische Karikatur einer asiatischen Person dargestellt – Klavier spielt er etwa mit Essstäbchen. Bei „Dumbo“ (1941) wird die Hauptfigur, der Elefant Dumbo, stets für seine zu großen Ohren ausgelacht und von einer Gruppe schwarzer Vögel gehänselt, die nicht glauben will, dass Dumbo fliegen kann.

In der englischsprachigen Originalfassung werden die rassistischen Untertöne eindeutig. Die Vögel sprechen in afroamerikanischem Slang und verkörpern Stereotype, die im 19. Jahrhundert mit der Figur „Jim Crow“ geschaffen und in den Rassentrennungsgesetzen zementiert wurden, bis zur Durchsetzung der Bürgerrechte in den 1960er Jahren. Afroamerikaner werden hier meist als fröhliche, tanzende Spaßmacher dargestellt, die aber faul und mitunter kriminell sind.