Belgien beschließt Teil-Lockdown

Belgien hat seine Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie im Hinblick auf drastisch steigende Zahlen deutlich verstärkt. Wie der neue Premierminister Alexander De Croo gestern bei einer Pressekonferenz ankündigte, werden ab Montag alle Restaurants, Cafes und Bars landesweit für vier Wochen geschlossen.

Außerdem wird eine Ausgangssperre zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr verhängt, so De Croo. Darüber hinaus sollen alle Arbeitnehmer ins Homeoffice wechseln. Ist das nicht möglich, muss alles für den Schutz der Mitarbeiter getan werden.

Nur noch enger Kontakt mit einer Person

Auch die sozialen Kontakte werden stark eingeschränkt: Man darf nur noch mit einer einzigen Person außerhalb des Haushalts engen Kontakt pflegen. Private Treffen sind nur noch mit Maske und Abstand erlaubt, schreibt der französischsprachige Rundfunk RTBF.

Floh- und Adventmärkte sind ebenfalls nicht mehr erlaubt. Alkohol darf nur mehr bis 20.00 Uhr verkauft werden. „Wir gehen jetzt einen Schritt zurück und können dann stärker gemeinsam einen weiteren Schritt nach vorn machen. Ohne Gesundheit gibt es keine Freiheit, kein Glück und kein Leben“, so De Croo bei der Pressekonferenz.

Belgien zählt zu den am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Die Behörden des Elf-Millionen-Einwohner-Landes meldeten zuletzt im Sieben-Tages-Schnitt knapp 6.000 registrierte Fälle innerhalb von 24 Stunden. In den vergangenen 14 Tagen wurden nach aktuellen Zahlen rund 550 Infektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet.

Spanien meldet Rekordzahl

In Spanien wurden heute 15.186 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert, so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Allerdings sind die Zahlen nur bedingt mit denen vom Frühjahr vergleichbar, weil inzwischen viel mehr getestet wird.

Der Prozentsatz der positiv getesteten Personen ist mit über elf Prozent hoch, wie das Gesundheitsministerium in Madrid weiter mitteilte. Auch bei den Todesfällen mit Covid-19 gab es einen starken Anstieg. Am Donnerstag waren es 140, am Freitag schon 222. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wurde mit gut 133 angegeben (Österreich: 94,8).