PLO-Generalsekretär Erekat in kritischem Zustand

Der Gesundheitszustand des an Covid-19 erkrankten Generalsekretärs der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Saeb Erekat, hat sich weiter verschlechtert. Der 65-Jährige sei nun in kritischem Zustand, teilte das Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem heute mit.

Erekat sei den Angaben zufolge wegen Atemnot in Vollnarkose versetzt worden und erhalte nun eine künstliche Beatmung. Die Behandlung sei eine „immense Herausforderung“, weil sein Immunsystem nach einer Lungentransplantation vor drei Jahren unterdrückt sei, hieß es weiter. Dazu kämen nun die Coronavirus-Erkrankung und eine bakterielle Infektion.

Die ranghöchsten Ärzte von Hadassah seien in Kontakt mit anderen Medizinern weltweit, um die Behandlung abzustimmen. Erekats Familie und die Palästinenserbehörden würden regelmäßig über seinen Zustand informiert.

Ehemaliger Chefunterhändler

Der promovierte Politikwissenschaftler war seit Mitte der 1990er Jahre Chefunterhändler bei den Friedensverhandlungen mit Israel gewesen. Seit 2014 liegen diese jedoch brach. Als Konsequenz aus Annexionsplänen Israels im Westjordanland hatte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas Mitte Mai die Aufhebung aller Vereinbarungen mit Israel und den USA erklärt.

Israel hat die Pläne allerdings im Gegenzug für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Eis gesetzt, baut aber seine Siedlungen im Westjordanland weiter aus.