Kliniken in Teilen Englands an Kapazitätsgrenze

Im britischen Großraum Manchester können einem Medienbericht zufolge die ersten Kliniken keine Covid-19-Patienten und -Patientinnen mehr aufnehmen. Zwölf Krankenhäuser seien bereits voll, zitierte der „Guardian“ aus einem internen Dokument des staatlichen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS).

Bürgermeister Andy Burnham forderte heute erneut von Premier Boris Johnson mehr finanzielle Unterstützung für die Menschen und Firmen in der Region.

Der Nordwesten Englands gehört zu den besonders stark von der Pandemie betroffenen Regionen im Vereinigten Königreich. Auch in Liverpool stießen einige Kliniken bereits an ihre Kapazitätsgrenzen: Dort ist dem „Guardian“ zufolge viel Klinikpersonal erkrankt und in Isolation.

Britische Kliniken gelten als chronisch unterfinanziert. Schon bei größeren Grippewellen stehen sie oft vor dem Kollaps.

Lockdown in Wales

Um die Ausbreitung des Coronavirus deutlich zu verlangsamen und einen Zusammenbruch der medizinischen Versorgung zu verhindern, kündigte die Regierung von Wales einen zweiwöchigen Lockdown an. „Wir haben jetzt die schwierige Entscheidung erzielt, eine zweiwöchige Feuersperre (firebreak) zu verhängen, die am Freitag um 18.00 Uhr beginnt“, teilte der walisische Regierungschef Mark Drakeford heute mit.

Wenn seine Regierung jetzt nicht handle, werde das NHS die vielen Covid-19-Patienten nicht mehr angemessen behandeln können, begründete Drakeford die Entscheidung.

In Großbritannien haben sich nach Angaben von gestern binnen 24 Stunden mehr als 16.000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Bisher sind den Statistiken zufolge mehr als 43.000 Menschen gestorben. Doch wird in dem Land mit seinen knapp 67 Millionen Einwohnern mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. Es mangelt an Tests.