Griechenland: Jüdische Friedhöfe und Denkmäler geschändet

Wenige Tage nach dem aufsehenerregenden Urteil gegen die Führungsspitze der griechischen Neonazi-Partei Goldene Morgenröte sind in Griechenland mehrere jüdische Friedhöfe sowie ein Holocaust-Denkmal geschändet worden. Auf das Denkmal, das in Thessaloniki steht und den 50.000 getöteten Juden von Thessaloniki gewidmet ist, wurden die diffamierenden Worte „Mit Juden verliert man“ gesprüht, wie der Zentralrat der jüdischen Gemeinden in Griechenland (Kis) gestern erklärte.

Laut Kis wurden außerdem auf dem jüdischen Friedhof von Thessaloniki die Worte „Tod für Israel“ entdeckt. Darüber hinaus seien vier Gräber zerstört worden, die sich auf dem jüdischen Friedhof auf der Insel Rhodos befinden.

„Inakzeptabler Akt“

Der Zentralrat verurteilte die Schändungen durch „Anhänger von Engstirnigkeit und Fanatismus“. Das griechische Außenministerium erklärte, die Schändung des Denkmals in Thessaloniki sei „ein inakzeptabler Akt, der das Andenken unserer Mitbürger und aller Opfer des Nationalsozialismus beschädigt“.

Die Vorfälle erfolgten nur wenige Tagen nachdem in Griechenland der langjährige Vorsitzende der Neonazi-Partei Goldene Morgenröte, Nikos Michaloliakos, zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Das Gericht in Athen verhängte zudem lange Haftstrafen gegen weitere Parteimitglieder.