Vizeparteichef der Goldenen Morgenröte verschwunden

Nach dem Urteil in Griechenland gegen die Führungsspitze der griechischen Neonazi-Partei Goldene Morgenröte hat sich ihr Vizechef seiner Festnahme entzogen.

Christos Pappas werde sich den Behörden nicht stellen, teilte sein Anwalt heute mit. Beamte durchsuchten daraufhin mehrere Wohnungen, konnten ihn jedoch nicht ausfindig machen, wie der Fernsehsender ERT berichtete. Der 58-Jährige muss wegen Führung einer kriminellen Organisation für 13 Jahre in Gefängnis.

Der Chef der Goldene Morgenröte, Nikos Michaloliakos, und etliche weitere Verurteilte hatten sich bereits gestern der Polizei gestellt, um ihre Haftstrafen anzutreten.

Rund 50 Parteimitglieder wurden vergangene Woche nach einem fünfeinhalbjährigen Mammutprozess zu teilweise hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Sechs ehemalige Führungsmitglieder und Abgeordnete der Partei erhielten Haftstrafen zwischen zehn und 13 Jahren.

Der Prozess galt als einer der wichtigsten in der politischen Geschichte Griechenlands. Die Verurteilung der Parteispitze wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung wird als wegweisend gesehen.