Wegen des verheerenden „East Troublesome Fire“ müssen immer mehr Menschen ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen. Sie werden in Notunterkünften untergebracht. Der Rocky-Mountain-Nationalpark ist inzwischen auch betroffen und wurde geschlossen. „Dies ist das Schlimmste vom Schlimmsten vom Schlimmsten“, sagte der örtliche Sheriff Brett Schroetlin. Berichte über Tote oder Verletzte gab es keine.
Fotos aus der kleinen Stadt Estes Park zeigten mitten am Tag einen nachtschwarzen Himmel. In langen Schlangen verließen Autos das Gebiet und verstopften die Landstraßen, als das Feuer weiter wuchs und Evakuierungen angeordnet wurden. Es seien einige Häuser und Gebäude zerstört worden, über das genaue Ausmaß der Schäden könne aber derzeit noch keine Auskunft gegeben werden, hieß es nach Angaben des Sheriffs.
Warten auf Regen und Schnee
Feuerwehrleute und Anrainer waren von der Geschwindigkeit und Wildheit des Feuers beeindruckt. Bisher konnten erst zu fünf Prozent unter Kontrolle gebracht werden. In ganz Grand County werden weiterhin Evakuierungen durchgeführt, wie der Sender CNN berichtete. Die Wetterbedingungen helfen den Einsatzkräften bisher nicht. Starke Winde und extrem trockenes Wetter führen in Colorado zu einem explosiven Ausbreiten der Brände.
Rekordbrände suchen Colorado heim
Die Einsatzkräfte versuchen, die verheerenden Brände im US-Staat Colorado zu bekämpfen, und hoffen auf einen Wetterumschwung. Eine Rekordfläche an Land wurde bereits ein Raub der Flammen.
Und die Wetterbedingungen würden wahrscheinlich in den nächsten Tagen gleich bleiben, so der CNN-Meteorologe Brandon Miller. Erst am Wochenende sei eine Kaltfront mit leichten Regen- und Schneefällen zu erwarten, die eine weitere Eindämmung des Brandes erleichtern können.
Riesenfeuer aus zwei Bränden droht
In den Rocky Mountains in Colorado lodern seit vielen Wochen auch weitere Wald- und Buschbrände. Der größte davon, das seit August wütende „Cameron Peak Fire“, hat inzwischen eine Fläche von rund 840 Quadratkilometern erfasst, wie die „Denver Post“ berichtete. Es sei derzeit zu 55 Prozent unter Kontrolle. Mit dem „Cameron Peak Fire“ könnte das „East Troublesome Fire“ nun laut CNN zusammentreffen und sich zu einem Riesenfeuer vereinen – beide Brände sind nur etwa zwanzig Kilometer voneinander entfernt.
Klimawandel begünstigt Brände
Trockenheit und starke Winde drohen laut „New York Times“ auch die Waldbrände in Nordkalifornien um Napa und in den Ausläufern rund um die Bay Area wieder anzufachen. Waldbrände haben in diesem Jahr mehr als 10.000 Quadratkilometer Land in ganz Kalifornien verbrannt, und Meteorolgen des Nationalen Wetterdienstes sagten, dass die kritische Gefahr durch böige Winde wahrscheinlich bis Montag anhalten würde.
Brandexperten sagten, dass Waldbrände wie jener, der an der Schwelle zum Winter durch Colorado zieht, zeigen würden, dass der Klimawandel die Brandsaison verlängere. Philip Higuera von der Universität von Montana sprach von einem Gebiet, das kurz vor der Explosion stehe. Die Feuchtigkeitsniveaus lägen auf einem Rekordtief. „Ich mache mir Sorgen um die Gemeinden im Westen, die sich in zunehmend entflammbaren Gegenden befinden“, so der Experte.