Vom Rauch der Brände verdunkelter Himmel nahe Estes Park, USA
AP/The Coloradoan/Bethany Baker
Rekordfläche in Flammen

Brände verdunkeln Himmel über Colorado

In Colorado wüten die größten Feuer in der Geschichte dieses US-Bundesstaats. Allein im Norden brenne inzwischen eine Fläche von etwa 688 Quadratkilometern, wie die örtliche Zeitung „Denver Post“ berichtete. Auf Fotos und Videos sind riesige Rauchwolken zu sehen, die den Himmel verdunkelten.

Wegen des verheerenden „East Troublesome Fire“ müssen immer mehr Menschen ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen. Sie werden in Notunterkünften untergebracht. Der Rocky-Mountain-Nationalpark ist inzwischen auch betroffen und wurde geschlossen. „Dies ist das Schlimmste vom Schlimmsten vom Schlimmsten“, sagte der örtliche Sheriff Brett Schroetlin. Berichte über Tote oder Verletzte gab es keine.

Fotos aus der kleinen Stadt Estes Park zeigten mitten am Tag einen nachtschwarzen Himmel. In langen Schlangen verließen Autos das Gebiet und verstopften die Landstraßen, als das Feuer weiter wuchs und Evakuierungen angeordnet wurden. Es seien einige Häuser und Gebäude zerstört worden, über das genaue Ausmaß der Schäden könne aber derzeit noch keine Auskunft gegeben werden, hieß es nach Angaben des Sheriffs.

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Satellitenbild der Brände in Colorado
Reuters
Riesige Rauchwolken breiten sich rasant aus
Waldbrand in Colorado
Reuters/Loveland Fire Rescue
Der Rocky-Mountain-Nationalpark wurde geschlossen
Rauchwolken über den Bergen in Colorado
AP/David Zalubowski
Extreme Trockenheit und starker Wind fachen das Feuer an
Massice Rauchwolke der Brände am Horizont
AP/David Zalubowski
Es sind die größten Feuer in der Geschichte Colorados
Rauchwolken am Horizont in Colorado
AP/David Zalubowski
Die Bewohner sind aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen
Rauchwolken erstrecken sich über den ganzen Himmel in Colorado
Reuters/Jim Urquhart
Das Feuer im Norden hat schon eine Fläche von fast 700 Quadratkilometern erreicht
Löscharbeiten bei den Walbränden in Colorado
Reuters/Loveland Fire Rescue
Einsatzkräfte versuchen, den Brand einzudämmen
Flugzeug über den Waldbränden in Colorado
AP/David Zalubowski
Auch aus der Luft wird der Brand bekämpft
Flammen am Horizont in Colorado
AP/David Zalubowski
Ein Waldbrand erleuchtet einen Bergkamm der Rocky Mountains

Warten auf Regen und Schnee

Feuerwehrleute und Anrainer waren von der Geschwindigkeit und Wildheit des Feuers beeindruckt. Bisher konnten erst zu fünf Prozent unter Kontrolle gebracht werden. In ganz Grand County werden weiterhin Evakuierungen durchgeführt, wie der Sender CNN berichtete. Die Wetterbedingungen helfen den Einsatzkräften bisher nicht. Starke Winde und extrem trockenes Wetter führen in Colorado zu einem explosiven Ausbreiten der Brände.

Rekordbrände suchen Colorado heim

Die Einsatzkräfte versuchen, die verheerenden Brände im US-Staat Colorado zu bekämpfen, und hoffen auf einen Wetterumschwung. Eine Rekordfläche an Land wurde bereits ein Raub der Flammen.

Und die Wetterbedingungen würden wahrscheinlich in den nächsten Tagen gleich bleiben, so der CNN-Meteorologe Brandon Miller. Erst am Wochenende sei eine Kaltfront mit leichten Regen- und Schneefällen zu erwarten, die eine weitere Eindämmung des Brandes erleichtern können.

Riesenfeuer aus zwei Bränden droht

In den Rocky Mountains in Colorado lodern seit vielen Wochen auch weitere Wald- und Buschbrände. Der größte davon, das seit August wütende „Cameron Peak Fire“, hat inzwischen eine Fläche von rund 840 Quadratkilometern erfasst, wie die „Denver Post“ berichtete. Es sei derzeit zu 55 Prozent unter Kontrolle. Mit dem „Cameron Peak Fire“ könnte das „East Troublesome Fire“ nun laut CNN zusammentreffen und sich zu einem Riesenfeuer vereinen – beide Brände sind nur etwa zwanzig Kilometer voneinander entfernt.

Klimawandel begünstigt Brände

Trockenheit und starke Winde drohen laut „New York Times“ auch die Waldbrände in Nordkalifornien um Napa und in den Ausläufern rund um die Bay Area wieder anzufachen. Waldbrände haben in diesem Jahr mehr als 10.000 Quadratkilometer Land in ganz Kalifornien verbrannt, und Meteorolgen des Nationalen Wetterdienstes sagten, dass die kritische Gefahr durch böige Winde wahrscheinlich bis Montag anhalten würde.

Brandexperten sagten, dass Waldbrände wie jener, der an der Schwelle zum Winter durch Colorado zieht, zeigen würden, dass der Klimawandel die Brandsaison verlängere. Philip Higuera von der Universität von Montana sprach von einem Gebiet, das kurz vor der Explosion stehe. Die Feuchtigkeitsniveaus lägen auf einem Rekordtief. „Ich mache mir Sorgen um die Gemeinden im Westen, die sich in zunehmend entflammbaren Gegenden befinden“, so der Experte.