Afghanische Streitkräfte töten ranghohen Al-Kaida-Anführer

Eine Spezialeinheit der afghanischen Streitkräfte hat nach eigenen Angaben den ranghohen Al-Kaida-Anführer Abu Muhsin al-Masri getötet. Der Einsatz zur gezielten Tötung des Ägypters sei in der zentralafghanischen Provinz Ghazni erfolgt, teilte die Nationale Sicherheitsdirektion, Afghanistans Inlandsgeheimdienst, gestern Abend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Genauere Angaben zu dem Einsatz machte sie nicht.

Aus Geheimdienstkreisen hieß es, bei dem Einsatz sei außerdem ein Vertrauter Masris festgenommen worden. Dieser habe „Kontakt mit den Taliban“ gehabt.

Auf Liste der meistgesuchten Terroristen

Der auch unter dem Namen Husam Abd-al-Rauf bekannte Masri soll die Nummer zwei der al-Kaida in Südasien gewesen sein und stand auch auf der Liste der meistgesuchten Terroristen der US-Bundespolizei FBI. Im Dezember 2018 hatten die USA einen Haftbefehl für Masri ausgegeben. Das FBI beschuldigte ihn der Unterstützung einer ausländischen Terrororganisation und der Verschwörung zur Tötung von US-Bürgern.

Die Tötung Masris erfolgte inmitten der innerafghanischen Friedensgespräche in Katar, die den jahrelangen Konflikt in dem Land beenden sollen. Die Verhandlungen zwischen der Regierung in Kabul und den radikalislamischen Taliban waren durch ein Abkommen zwischen den USA und den Taliban zustande gekommen, das den schrittweise erfolgendenn Abzug der US-Truppen aus dem Land regelt.

Dutzende Schüler bei IS-Anschlag in Kabul getötet

Wegen der anhaltenden Gewalt in Afghanistan gestalten sich die Friedensgespräche jedoch als schwierig. Am Vortag hatte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe eines Bildungszentrums im Westen Kabuls in die Luft gesprengt. Die Zahl der Todesopfer stieg nach Angaben des Innenministeriums heute auf 24, mindestens 57 Menschen seien verletzt worden.

Der Attentäter hatte sich Zugang zu einem Bildungszentrum im Westen der Stadt verschaffen wollen. Als er von Sicherheitskräften bemerkt wurde, sprengte er sich in einer Gasse in die Luft. Zu dem Anschlag bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Die UNO-Mission in Afghanistan bezeichnete den Selbstmordanschlag als herzloses Kriegsverbrechen. Regierung und Spitzenpolitiker verurteilten das Attentat aufs Schärfste. „Feige und gottlose Terroristen haben durch diesen Angriff auf unschuldige Kinder und Studenten gezeigt, dass sie sich an keine Religion oder Prinzipien halten“, sagte Abdullah Abdullah, Vorsitzender des afghanischen Hohen Rats für Versöhnung, einer Mitteilung zufolge.