Faninvestoren verzweifelt: K-Pop-Aktie sinkt und sinkt

Vor rund zwei Wochen hat einer der außergewöhnlichsten Börsengänge des Jahres stattgefunden: Big Hit Entertainment (BHE), das Plattenlabel hinter der gefeierten K-Pop-Band BTS, feierte sein Börsendebüt und legte den erfolgreichsten Börsenstart Südkoreas seit drei Jahren hin. Der erste Kurs war mit 270.000 Won (rund 200 Euro) doppelt so hoch wie der Ausgabepreis, danach legte die Aktie noch einmal um 30 Prozent zu.

Rückgabe erwünscht

Doch die Ernüchterung kam noch am Ende des ersten Handelstags – in Form eines Kurssturzes, der bis heute anhält. Mittlerweile befindet sich der Preis bei 156.000 Won (117 Euro) und damit zwar noch in der Gewinnzone, aber wieder in der Nähe des Ausgabepreises. Das berichtet heute die „Financial Times“.

Die K-Pop-Band BTS
APA/AFP/Getty Images/Dia Dipasupil

Die Kursbewegung sorgt laut dem Bericht vor allem bei Privatanlegern für Verzweiflung, die oft auch Fans der Band BTS sind. In Message-Boards sollen sich zahlreiche Fans erkundigen, wie sie ihren Aktienkauf rückgängig machen können, hieß es. Anders sieht es bei institutionellen Investoren und Fonds aus, die angesichts des Hypes zugeschlagen hatten: In diesem Bereich wurde bereits unmittelbar nach dem Börsengang wieder im großen Stil verkauft.

Erfolg hängt an BTS

Analysten merkten bereits vergangene Woche an, dass der „Handelsrausch“ rund um den Börseneinstand die Bewertung des Unternehmens verzerrt habe und nun ein realistischeres Niveau erreicht werde. Die Investition dürfte trotzdem riskant bleiben: Der Erfolg von BHE hängt fast vollständig von der Popularität der siebenköpfigen Boyband BTS ab. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete Big Hit 88 Prozent seines Umsatzes mit BTS.

Zwar gilt BTS aktuell als globales, musikalisches Ausnahmephänomen. Doch sollte der Stern der Band dereinst sinken, könnte auch BHE in Schwierigkeiten geraten – denn eine ähnlich erfolgreiche Nachfolgeband zu finden, dürfte sich als schwierig gestalten. Zudem steht die Band vor einem ganz praktischen Problem: Bis Ende nächsten Jahres müssen die Bandmitglieder nach und nach ihren verpflichtenden, zweijährigen Wehrdienst antreten. Was dann mit der Band passiert, blieb vorerst offen.