Arbeitnehmer drängen auf telefonische Krankschreibung

Die Arbeitnehmervertreter in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) drängen angesichts der steigenden Coronavirus-Zahlen auf eine Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung. Ein Antrag im Verwaltungsrat ist vorige Woche am Widerstand der Arbeitgeber gescheitert. Die FSG-Vorsitzende in der ÖGK, Barbara Teiber, äußerte dafür im Gespräch mit der APA „komplettes Unverständnis“. Auch die Ärztekammer und der Patientenanwalt befürworten die telefonische Krankschreibung.

Im August ausgelaufen

Die im Zuge des Lockdowns im Frühjahr eingeführte Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung war Ende August ausgelaufen. Vor allem auf Betreiben der Wirtschaft ist es zu keiner Verlängerung gekommen, als Hauptargument dagegen waren mögliche Missbrauchsfälle ins Treffen geführt worden. Seither ist die telefonische Krankmeldung nur für Coronavirus-Verdachtsfälle möglich.

Teiber verweist nun darauf, dass man schon damals besprochen habe, im Falle eines Steigens der Coronavrus-Fallzahlen die telefonische Krankschreibung generell wieder einzuführen. Da die Zahlen nun sogar höher sind als im März, hält die FSG-Vorsitzende in der ÖGK das für dringend nötig. Sie betont auch, dass in den Ordinationen nun noch mehr Betrieb zu erwarten sei, weil die Hausärzte jetzt auch Antigen-Tests durchführen dürfen. Und die Befürchtung, dass es zu Missbrauch kommen könnte, kann sie auch nicht teilen, weil die Krankenstandsmeldungen auch im Frühjahr nicht angestiegen seien.