Frankreich verschärft Reisehinweise für Türkei

Nach anti-französischen Protesten in muslimischen Ländern hat Frankreich seine Reisehinweise unter anderem für die Türkei verschärft. Das Außenministerium in Paris rief französische Staatsbürger heute dazu auf, „alle Menschenansammlungen zu meiden“. Das gelte insbesondere für Demonstrationen, hieß es auf der Website des Ministeriums.

„Größte Wachsamkeit“ sei auch an touristischen Orten in der Türkei angesagt, hieß es in den Reisehinweisen weiter. Ähnliche Warnungen sprach das französische Außenministerium unter anderem für Bangladesch und Indonesien aus. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor zum Boykott französischer Produkte aufgerufen. In Bangladesch gingen Zehntausende Menschen gegen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf die Straße.

Die Proteste entzünden sich an Macrons jüngsten Äußerungen zu den Mohammed-Karikaturen und seinen Plänen für ein verschärftes Vorgehen gegen Islamisten. Hintergrund ist die Ermordung des französischen Geschichtslehrers Samuel Paty vor gut zehn Tagen. Paty hatte im Unterricht Mohammed-Karikaturen als Beispiel für Meinungsfreiheit gezeigt.