Melania Trump warb bei Solo-Wahlkampfauftritt für ihren Mann

Bei ihrem ersten Solo-Wahlkampfauftritt vor der US-Präsidentschaftswahl am kommenden Dienstag hat First Lady Melania Trump für eine Wiederwahl ihres Mannes geworben. „Donald ist ein Kämpfer. Er liebt sein Land, und er kämpft jeden Tag für Euch“, sagte sie gestern bei einer Wahlkampfveranstaltung in Atglen im US-Staat Pennsylvania, einem der Schlüsselstaaten.

First Lady Melania Trump vor Anhängern mit Handys
APA/AFP/Gabriella Audi

Die Präsidentengattin sprach den Hinterbliebenen der mehr als 225.000 CoV-Toten in den USA ihr Mitgefühl aus. „Ich weiß, es gibt viele Menschen, die Angehörige verloren haben oder Menschen kennen, die für immer durch diesen stillen Feind beeinträchtigt bleiben“, sagte sie. Die Gedanken und Gebete ihrer Familie seien mit den Betroffenen. „Wir werden über dieses Virus triumphieren“, fügte sie hinzu.

Agenda wegen „anhaltendem Husten“ geändert

Ursprünglich wollte die First Lady, die zuletzt auf dem Nominierungsparteitag der Republikanischen Partei im August eine Rede gehalten hatte, vergangene Woche gemeinsam mit dem Präsidenten Wahlkampf machen. Doch der Plan wurde durch einen „anhaltenden Husten“ infolge ihrer CoV-Infektion vereitelt. Das Präsidentenpaar und der gemeinsame Sohn Barron hatten sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Präsident Trump war Anfang Oktober drei Tage lang im Krankenhaus behandelt worden. Den Wahlkampf nahm er schnell wieder auf.

„Wir fühlen uns jetzt so viel besser“, sagte Melania Trump gestern vor den Anhängerinnen und Anhängern ihres Mannes und dankte „für all die Liebe und Unterstützung“, die ihrer Familie nach der CoV-Erkrankung zuteilgeworden sei. Die Pandemie spielt im Wahlkampf eine zentrale Rolle. Trump hat die Gefahr durch das Virus wiederholt heruntergespielt. Sein Herausforderer Joe Biden von den oppositionellen Demokraten wirft ihm Versagen beim Krisenmanagement vor.

Trumps Twitter-Gewohnheiten kommentiert

Die First Lady äußerte sich auch zu den exzessiven Twitter-Gewohnheiten ihres Mannes. „Zum ersten Mal in der Geschichte hören die Bürger dieses Landes direkt und ohne Verzögerung täglich über die Sozialen Netzwerke von ihrem Präsidenten“, sagte sie. „Ich bin nicht immer einverstanden damit, wie er manches sagt“, gab sie unter dem Gelächter der Zuhörerinnen und Zuhörer zu. Es sei jedoch wichtig für Trump, „dass er direkt zu den Menschen spricht, denen er dient“, fügte sie hinzu.

Website der Trump-Wahlkampagne gehackt

Unterdessen ist die Website der Trump-Wahlkampagne kurzzeitig gehackt worden, wie das Wahlkampfteam des Republikaners bestätigte. Die Hintergründe sind unklar. Gestern Abend (Ortszeit) erschien beim Klicken der Kategorie „Events“ die Aussage: „Diese Seite wurde beschlagnahmt. Die Welt hat genug von den Fake-News, die täglich von Präsident Donald J. Trump verbreitet werden.“

Danach folgten unbelegte Anschuldigungen gegen die US-Regierung sowie gegen Donald Trump persönlich. Oben auf der Seite prangten die Logos der Bundespolizei FBI sowie des US-Justizministeriums.

Dabei verlangten die mutmaßlichen Hacker für kompromittierende Informationen über Trump die Einzahlung von Kryptowährung, was den Vorfall zudem wie einen Betrugsversuch aussehen ließ. Nach wenigen Minuten waren die Aussagen und Anschuldigungen jedoch wieder verschwunden, die Seite funktionierte wieder normal.

Das Wahlkampfteam Trumps bestätigte am Abend den Hack. Man arbeite mit den Strafverfolgungsbehörden bei der Suche nach den Tätern zusammen, hieß es in einer Mitteilung. Sensible Daten seien nicht in Gefahr gewesen.