UNO und Weltbank drängen auf offene Schulen

Die Vereinten Nationen und die Weltbank haben sich für eine Beibehaltung des Schulbetriebs während der Coronavirus-Pandemie trotz der Infektionsrisiken ausgesprochen. In einem gestern veröffentlichten gemeinsamen Bericht wiesen UNO und Weltbank auf die negativen Auswirkungen des Lockdowns im Frühjahr auf die Bildung von Kindern hin – vor allem in ärmeren Ländern.

Kindern in armen Ländern wurden zu Beginn der Pandemie bis zu vier Monate schulischer Ausbildung vorenthalten, während Kinder aus reichen Nationen vom Homeschooling profitierten und etwa sechs Wochen Unterricht verpassten.

„Die Wiedereröffnung von Schulen und die Einrichtung dringend benötigter Aufholklassen sind entscheidend“, sagte Robert Jenkins, Bildungsdirektor beim UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF). „Um die Verwüstungen zu sehen, die die Pandemie weltweit bei der Bildung von Kindern angerichtet hat, müssen wir gar nicht so weit suchen“, so Jenkins.

Kluft bei Bildung

In Ländern mit überwiegend niedrigen und mittleren Einkommen seien die Schäden schlimmer, da Kinder weniger Möglichkeiten zum Lernen von zu Hause aus hatten. Zudem sei dort die Wahrscheinlichkeit von Verzögerungen bei der Wiedereröffnung von Schulen höher. Gleichzeitig gebe es weniger Mittel, um die Gesundheitsrisiken in den Schulen zu verringern.

Die UNO-Kulturorganisation (UNESCO) und die Weltbank erklärten, es müsse umgehend in die Schulsysteme investiert werden, um die durch die Pandemie wachsende Kluft zwischen der Bildung in armen und reichen Ländern zu verkleinern.

Für den Bericht werteten UNICEF, UNESCO und Weltbank Informationen aus fast 150 Ländern aus, die zwischen Juni und Oktober gesammelt wurden.