US-Basis Thule soll Grönland Million sichern

Wenige Tage vor der US-Wahl haben Grönland und Dänemark eine insbesondere für die Grönländerinnen und Grönländer wichtige Vereinbarung mit den USA geschlossen. Wie das dänische Außenministerium gestern Abend mitteilte, haben sich die Beteiligten nach Jahren auf einen sogenannten Servicevertrag für den US-Luftwaffenstützpunkt Thule im grönländischen Nordwesten geeinigt.

US-Basis Thule auf Grönland
Reuters/Ritzau Scanpix

Das bedeutet im Kern, dass Grönland künftig wieder auf Einnahmen aus dem Unterhalten der Basis zählen kann, die seit Jahren in der öffentlichen Kasse gefehlt haben. Die USA und Grönland verständigten sich zudem auf eine stärkere bilaterale Zusammenarbeit.

Das Recht zur Instandhaltung der Thule-Basis war jahrelang in dänisch-grönländischen Händen gelegen, wurde 2014 von den USA aber an ein US-Unternehmen vergeben.

Bemühungen um Grönland

Dadurch gingen Grönland laut der dänischen Tageszeitung „Politiken“ jährlich mehrere hundert Millionen Kronen an Erträgen und Steuereinnahmen verloren – das entspricht einem zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und bis zu einem Zehntel der öffentlichen Einnahmen Grönlands. Wenn der jetzige Vertrag 2024 ausläuft, soll der Zuschlag nun an Firmen mit Sitz in Grönland gehen.

Die USA bemühen sich seit Längerem um bessere Drähte nach Grönland, das zum dänischen Königreich zählt. US-Präsident Donald Trump hatte im Sommer 2019 gar angeboten, die größte Insel der Erde kaufen zu wollen – ein Vorschlag, der postwendend abgelehnt wurde.

Der Thule-Vertrag war in den vergangenen Jahren ein mittelgroßes Problem in den Beziehungen zwischen Washington, Kopenhagen und Nuuk gewesen – „Politiken“ sprach deshalb nicht umsonst von einem „historischen Durchbruch“ nach sechsjährigen Verhandlungen.