Proteste gegen Theaterschließungen in Italien

In Italien sind Kulturschaffende auf die Straße gegangen, um gegen die Schließung der Theater im Zuge von verschärften Anti-Coronavirus-Maßnahmen zu protestieren. In Rom hielten heute schwarz angezogene Menschen Plakate mit der Aufschrift: „Tötet nicht die Kultur!“ Frauen mit Ballettröcken trugen Tanzschuhe in den Händen, Gruppen tanzten kleine Passagen.

Die Regierung von Premierminister Giuseppe Conte hatte angesichts stark steigender Infektionszahlen angeordnet, dass Kinos, Theater, Spielhallen, Sportstudios und Schwimmbäder schließen müssen. Bars und Restaurants dürfen seit Montag nur noch bis 18.00 Uhr Gäste bedienen.

Zahlreiche Proteste von Betroffenen

Gegen die Maßnahmen laufen viele Verbände Sturm. Gestern hatten Köche, Restaurantbesitzer und ihre Mitarbeiter auf Plätzen in zahlreichen Städten aus Protest gedeckte Tische aufgebaut. Auch Taxifahrer gingen schon auf die Straßen. Zum Teil gab es gewaltsame Ausschreitungen. Die Regierung machte dafür unter anderem Extremisten von rechts und links verantwortlich.

In Italien hatte die Anzahl der binnen eines Tages gemeldeten Coronavirus-Neuinfektionen gestern fast die Marke von 25.000 erreicht. In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern starben in 24 Stunden zudem mehr als 200 Menschen mit oder an dem Virus.