Erste Maschine von neuem Berliner Flughafen abgehoben

Auf dem neuen Berliner Hauptstadtflughafen BER hat es heute den ersten offiziellen Abflug gegeben. Eine Easyjet-Maschine mit 64 Passagierinnen und Passagieren und Flugziel London-Gatwick hob in der Früh in Schönefeld ab. Insgesamt standen heute 23 Starts und Landungen auf dem Flugplan für den neuen Terminal, etwa von und nach Zürich, Istanbul und Gran Canaria.

Der neue Flughafen mit dem Beinamen „Willy Brandt“ in Erinnerung an den ehemaligen Berliner Bürgermeister und deutschen Bundeskanzler war gestern eröffnet worden. Nach zwei Landungen mit geladenen Gästen am Nachmittag brachten am Abend mehrere Flugzeuge erste Urlauberinnen und Urlauber zu den Gates des Flughafens.

Die Airlines ziehen nach und nach vom Flughafen Tegel und vom alten Schönefelder Terminal zum Neubau um. Neben Easyjet wollten heute Turkish Airlines und Qatar Airways Passagierinnen und Passagiere auf dem Terminal 1 begrüßen. Im Laufe der Woche folgen weitere Umzüge. Als Letzte zieht die Lufthansa-Gruppe nach Schönefeld um, bevor am 8. November der Flughafen Tegel geschlossen wird.

Betrieb schon 2011 geplant

Zunächst nutzen die Maschinen die Start- und Landebahn des alten DDR-Flughafens Schönefeld, die Teil des BER ist. Die neu gebaute Start- und Landebahn Süd geht am Mittwoch in Betrieb. Dann gilt der neue Flughafen verwaltungstechnisch als in Betrieb genommen.

Die deutschen Bundesländer Berlin und Brandenburg haben darauf lange gewartet. Ursprünglich sollte der BER schon 2011 in Betrieb gehen. Der Bau war aber geprägt von Planungsfehlern, technischen Problemen und Baumängeln. Sechsmal wurde die Eröffnung verschoben. Die Kosten für den Bau und den Schallschutz der Anrainerinnen und Anrainer verdreifachten sich auf Rund sechs Milliarden Euro.

Die drei Terminals des BER bieten Platz für bis zu 41 Millionen Fluggäste im Jahr. Damit wäre Berlin der drittgrößte Flughafen in Deutschland nach Frankfurt und München. Heuer werden es wegen der Coronavirus-Krise aber voraussichtlich nur ungefähr zehn Millionen Fluggäste werden.