Präsidentschaftswahl in Republik Moldau

In der Republik Moldau hat heute die Präsidentschaftswahl begonnen. Rund 3,3 Millionen wahlberechtigte Bürgerinnen Bürger sind aufgerufen, ihre Stimme mitten in der Coronavirus-Krise abzugeben. Die insgesamt 2.143 Wahllokale im Land sowie außerhalb der Landesgrenzen öffneten um 6.00 Uhr und werden um 20.00 Uhr schließen.

Favoriten des Rennens, das de facto eine Wiederauflage der Präsidentschaftswahl vor vier Jahren darstellt, sind der prorussische Amtsinhaber Igor Dodon von der Partei der moldauischen Sozialisten (PSRM) und die proeuropäische frühere Regierungschefin Maia Sandu, Vorsitzende der Oppositionspartei Aktion und Solidarität (PAS).

Offen ist, welcher der beiden letzten Endes die Nase vorn haben könnte – in einigen Umfragen vor der Wahl lagen Dodon und Sandu gleichauf, während andere, zumeist von den Sozialisten in Auftrag gegebene, Dodon deutlich (mit bis zu 41,7 Prozent gegenüber Sandu, die auf 24,5 Prozent käme) in Führung sahen.

Einig sind sich die moldauischen Beobachterinnen und Beobachter indes darüber, dass heute kein Kandidat bzw. keine Kandidatin die absolute Mehrheit erreichen dürfte, sondern erst eine Stichwahl in zwei Wochen die Entscheidung bringen werde.

Acht Kandidaten und Kandidatinnen

Insgesamt treten bei der Wahl acht Präsidentschaftskandidaten und -kandidatinnen an – neben Dodon und Sandu sind dies Andrei Nastase (Plattform Würde und Wahrheit), Renato Usatii (Unsere Partei), Violeta Ivanov (Shor), Dorin Chirtoaca (Liberale Partei), Octavian Ticu (Unionisten) und Tudor Deliu (Liberaldemokraten).

Der vor dem Hintergrund äußerst volatiler Mehrheitsverhältnisse im Parlament gestiegene Wahlkampf war von zahllosen Kampagnen zur Diffamierung der proeuropäischen Präsidentschaftsbewerber und -bewerberinnen sowie einer zunehmenden Unzufriedenheit der Menschen mit dem Coronavirus-Krisenmanagement der von Staatspräsident Dodon kontrollierten Regierung unter Premierminister Ion Chicu geprägt.

Dodon hatte daher auch Fernsehduelle mit seinen Herausforderern und Herausforderinnen abgelehnt und die moldauische Wählerschaft wissen lassen, dass „haltlose Vorwürfe“ gegen das Staatsoberhaupt „nichts bringen“ würden.