Viennale vergibt Preise an Sauper und Wollner

Mit der traditionellen Abschlussgala endet heute Abend die 58. Viennale im Wiener Gartenbaukino. Das dritte Festival unter Direktorin Eva Sangiorgi musste pandemiebedingt auf drei Spieltage und beinahe die Hälfte des Kartenangebots verzichten. Dennoch wollten immerhin 42.000 Filmfreunde und -freundinnen die Vorführungen der heurigen Ausgabe sehen, das entspricht einer Auslastung von 74 Prozent.

Preisverleihung am Abend

Bei der abendlichen Gala werden die heurigen Preise verliehen. Der Wiener Filmpreis für den besten österreichischen Film geht an Hubert Saupers essayistischen Kuba-Dokumentarfilm „Epicentro“, dessen „gleichermaßen poetische wie politisch-analytische Art“ von der Jury gelobt wird.

Mit dem Spezialpreis der Jury wird die Androiden-Dystopie „The Trouble with Being Born“ von Sandra Wollner geehrt, die heuer bei der Berlinale Weltpremiere gefeiert hatte. „Die Macht der Bilder und das verstörende Narrativ dieses Filmes haben uns ambivalent zurückgelassen“, so die Jury, die die richtigen Fragen zur Zukunft gestellt sah. Der Wiener Filmpreis ist mit 6.000 Euro (Bester österreichischer Film) bzw. 4.000 Euro (Spezialpreis) sowie weiteren Zuwendungen durch Sponsoren dotiert.

Zahlreiche weitere Preise

Ebenfalls vergeben wird der „Standard“-Publikumspreis an einen Film, der noch keinen Verleih in Österreich hat: Die Leserjury entschied sich für die mystische mexikanische Parabel „Selva tragica“ („Tragic Jungle“) von Yulene Olaizola.

Der FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik für den besten Erst- oder Zweitfilm im Festivalprogrammen konnte sich das polnische Animationswerk „Zabij to i wyjedz z tego miasta“ („Kill it and Leave This Town“) von Mariusz Wilczynski sichern.

Zwei Gewinner gibt es beim Erste Bank MehrWERT-Filmpreis: Dieser geht an die österreichische Koproduktion „Zaho Zay“ von Georg Tiller und Maeva Ranaivojaona, die die Geschichte einer Kolonie der Verdammten in Madagaskar erzählt – „eine präzise, komplexe und bewusste filmische Meditation über die conditio humana“, so die Jury.

Der zweite Preisträger ist die ebenfalls österreichische Dokumentararbeit „Bitte warten“ von Pavel Cuzuioc über Kommunikationstechniker in Osteuropa. Die zum zehnten Mal vergebene Auszeichnung wird heuer Preisträgern keinen Aufenthalt in New York bringen, sondern den Machern von „Zaho Zay“ 6.000 Euro und Pavel Cuzuioc 3.000 Euro bescheren.