Bild von engem Mitarbeiter Leonardo da Vincis wird versteigert

In Frankreich wird in gut zwei Wochen eines der wenigen Werke des engsten Mitarbeiters von Leonardo da Vinci versteigert. Das Gemälde wurde dem Auktionshaus Artcurial von einem Privatbesitzer zum Verkauf angeboten, wie der auf Alte Meister spezialisierte Experte Eric Turquin gestern sagte. Ein Mailänder Spezialist habe es dem Leonardo-Schüler Gian Giacomo Caprotti zuordnen können.

Caprotti, der von 1480 bis 1524 lebte, ist unter dem Spitznamen „Salaj“ bekannt, was so viel wie „kleiner Teufel“ heißt. Ihm konnten bisher nur einige wenige Werke zugeordnet werden, darunter das Gemälde „Der heilige Johannes der Täufer“ aus der Pinacoteca Ambrosiana in Mailand. Die meisten von „Salaj“ hinterlassenen Werke befinden sich in Privatbesitz.

Mit Fingerabdruck verewigt

Bei dem nun aufgefundenen Werk handelt es sich um eine „Büßende Magdalena“. Sie ist vor schwarzem Grund mit über Kreuz liegenden Armen und ekstatischem Blick dargestellt, der Körper ist nackt und wird teilweise von prächtigem, goldigem Haar überdeckt. Der Schätzwert des Gemäldes wurde mit 100.000 bis 150.000 Euro angegeben.

Auf dem Bild wurden nach Angaben von Turquin Fingerabdrücke gefunden. Das sei damals üblich gewesen, auch Leonardo habe sich so auf seinen Bildern verewigt, erläuterte der Experte. „Der Maler drückte seinen Daumen auf die frische Farbe.“ Salaj nahm im Umfeld von Leonardo mehrere Rollen ein. Er war Schüler, Atelierhelfer, Modell, Schatzmeister und Geliebter. Seinen Spitznamen verdiente er sich durch seine Späße, kleinere Diebstähle und Schwindeleien.