Innenministerium prüft IS-Bekennerschreiben

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag in Wien mit vier Todesopfern und 22 teils schwer Verletzen für sich reklamiert. Ein „Soldat des Kalifats“ habe die Attacke mit Schusswaffen und einem Messer verübt und in der österreichischen Hauptstadt rund 30 Menschen getötet oder verletzt, darunter auch Polizisten, teilte der IS heute auf seiner Plattform Naschir News mit. Auch aus einer IS-Erklärung auf dem Messaging-Dienst Telegram ging heute Abend das Bekenntnis der extremistischen Organisation hervor.

Hinweise zur Untermauerung der Erklärung gab es allerdings nicht. Das Innenministerium prüft derzeit das Bekennerschreiben. Es könne noch nicht gesagt werden, ob es echt ist oder nicht, hieß es gegenüber der APA.

Experte: Hinweise auf „IS-Label“

Nahost-Experte und Politologe Thomas Schmidinger sagte heute zur APA, dass der Attentäter den Anschlag möglicherweise auch nur unter einem „IS-Label“, also im Namen des Islamischen Staats begangen, aber selbst organisiert und durchgeführt habe. Darauf deute nach dem ihm bisher bekannten Ermittlungsstand einiges hin, etwa die Bewaffnung, so Schmidinger.

„Es deutet einiges darauf hin, dass das nicht in der Zentrale des IS beschlossen wurde, sondern der Grund, dass Wien das Angriffsziel war, darin begründet ist, dass der Attentäter in Wien gelebt hat und ein in Wien sozialisierter Dschihadist ist.“ Es könnte aber auch eine Mischform gewesen sein, nämlich dass der Attentäter über die Sozialen Netzwerke mit dem IS in Kontakt stand. Für eine endgültige Beurteilung sei es aber noch zu früh.