Rom will weitere restriktive Maßnahmen erlassen

Im Kampf gegen das Coronavirus will Italien weitere restriktive Maßnahmen ergreifen. Erwartet wurde demnach eine Verordnung, die unter anderem eine landesweite nächtliche Ausgangssperre von 22.00 bis 5.00 Uhr umfasst. Museen und Ausstellungen sollen geschlossen werden. Geplant ist die Einführung von roten Zonen mit besonders hohem Risiko, in denen die Maßnahmen noch mehr verschärft werden könnten.

Drei Risikozonen

Die neue Strategie der Regierung sieht insgesamt drei Risikozonen vor – ähnlich der österreichischen CoV-Ampel. Damit will das Kabinett gezielter auf unterschiedliche Situationen in den Regionen reagieren und dem Land einen gesamten Lockdown wie im Frühjahr ersparen. Die 20 italienischen Regionen sollen aufgrund des Reproduktionsfaktors und anderer 21 Parameter in rote, orange oder grüne Zonen aufgeteilt werden. In den öffentlichen Verkehrsmitteln wird die Zahl der Plätze auf 50 Prozent reduziert. Fernunterricht wird ausgedehnt.

Südtirol verschärfte bereits

Die autonome Provinz Südtirol nahm erhebliche Verschärfungen bereits vorweg und schließt ab morgen viele Geschäfte. In Südtirol gilt bereits ab morgen eine Ausgangssperre von 20.00 bis 5.00 Uhr. Die Vorschrift gelte zunächst bis 22. November.

Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte zuletzt vor dem Parlament in Rom ein Dekret mit restriktiveren Maßnahmen in bestimmten Regionen angekündigt. Diese sollen am Donnerstag in Kraft treten und etwa drei Wochen lang gültig sein.

Im 60-Millionen-Einwohner-Land Italien lag die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen laut Gesundheitsministerium heute bei 28.244 – nach 22.253 gestern. Auch gab es 353 Todesfälle, am Vortag waren es 233. Die Zahl der verstorbenen Infizierten in Italien seit Beginn der Epidemie im Februar stieg somit auf 39.412. Innerhalb von 24 Stunden wurden 182.287 Tests durchgeführt.