Drastische Einschränkungen in England

In England gilt zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie seit heute ein Teil-Lockdown mit weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Gastronomie, Kulturstätten, Sportzentren und Freizeiteinrichtungen müssen schließen, Schulen und Universitäten bleiben aber geöffnet.

Anders als in Österreich wird auch der Handel einen Monat lang zu bleiben – abgesehen von Supermärkten und anderen als notwendig eingestuften Geschäften.

Die Engländer sollen ihre Wohnungen bis zum 2. Dezember nur noch aus triftigem Grund verlassen – etwa zur Arbeit, zum Sport, zur Erholung und zur Pflege Angehöriger.

Schottland, Wales und Nordirland haben ihre eigenen Regeln zur Virusbekämpfung. Dort fuhr man bereits früher zeitlich begrenzt das öffentliche Leben weitgehend herunter.

Höchste Warnstufe im Gesundheitssystem

Für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS gilt zudem nun die höchste Warnstufe. Man steuere auf eine „ernste Situation“ zu, sagte NHS-England-Chef Simon Stevens. Im Nordwesten des Landes habe im Oktober bereits ein Viertel der geplanten Operationen wegen Covid-19-Fällen verschoben werden müssen. Das werde auch in anderen Regionen zunehmen.

Mit aktuell knapp 11.000 Covid-19-Patienten in den englischen Krankenhäusern seien in vielen Regionen bereits mehr Menschen in den Krankenhäusern als in der ersten Welle im April, sagte Stevens in einem BBC-Interview. Die betroffen Patienten könnten gebündelt aktuell bereits 22 Krankenhäuser komplett füllen.

20.000 Patienten in den Krankenhäusern gelten nach Angaben von NHS England als obere Belastungsgrenze. Diese könne innerhalb weniger Wochen erreicht sein, wenn die Infektionszahlen nicht drastisch sänken, warnen Gesundheitsexperten.