Weißrussland: Runder Tisch mit Opposition in Wien

Bei einem runden Tisch in Wien haben gestern unter Ausschluss der Öffentlichkeit prominente Vertreter der weißrussischen Zivilgesellschaft mit österreichischen Experten und Diplomaten konferiert. Bei den Gesprächen habe es Konsens über eine mögliche Rolle von Österreich als Mediator und Moderator gegeben, teilte der Wiener Thinktank ICEUR mit.

Bei der Veranstaltung im Palais Niederösterreich nahmen neben Ex-Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja, ihrem außenpolitischen Berater Franak Wjatschorka, dem Politikerehepaar Weronika und Waleri Zepkalo auch zwei Vertreter von Ex-Kulturminister Pawel Latuschko teil, der wegen einer Erkrankung nicht nach Wien kommen konnte.

Ihnen gegenüber saßen Ex-Vizekanzler Erhard Busek, der Wiener Politologe Hans-Georg Heinrich und Diplomat Martin Sajdik als Vertreter des Veranstalters ICEUR. Präsent waren aber auch Gerhard Sailler vom österreichischen Außenministerium und der Vertreter der EU-Kommission in Österreich, Martin Selmayr.

Beim runden Tisch sei es insbesondere darum gegangen, die Ansichten und Strategien von Persönlichkeiten in Erfahrung zu bringen, die allem Anschein nach eine wichtige Rolle im öffentlichen Leben in Weißrussland spielen werden, so ICEUR.

„Diese Konferenz war als Brainstorming zum Thema Ausweg aus der Krise sehr wichtig“, kommentierte gestern Abend Tichanowskaja-Berater Wjatschorka gegenüber der APA. Abgesehen von aktuellen Fragen wie konkrete Hilfe für die weißrussische Gesellschaft habe man auch Mittelfristiges in Bezug auf eine Transitperiode und langfristige Fragen in Bezug auf Reformen sowie Investitionspläne besprochen, erklärte er. Auch mögliche Verhandlungsformate seien thematisiert worden.