Ungarns Regierung will russischen Impfstoff testen

Ungarns Regierung will im Kampf gegen das neuartige Coronavirus auch auf russische Impfstoffe setzen. Ungarn werde im Dezember mit der Einfuhr „kleiner Mengen von Impfstoffen“ aus Russland beginnen und diese in klinischen Studien testen, erklärte Ungarns Außenminister Peter Szijjarto gestern. Lieferungen mit „großen Mengen“ von Impfstoffen sollten ab der zweiten Jänner-Woche folgen.

Auch der rechtspopulistische Regierungschef Viktor Orban äußerte sich zum Thema Impfstoff: „Wir sehen das Ende des Tunnels, wir erhalten mehr und mehr gute Nachrichten zu Impfstoffen“, sagte er in einem Radiointerview. Er fügte hinzu: „Die Menschen wollen, dass Ungarn weiterhin funktioniert, und die Wirtschaft muss ebenso geschützt werden wie das Leben.“

Ungarn hatte nach dem Auftreten erster Fälle im Frühjahr rasch einen Lockdown verhängt und so das Infektionsgeschehen schnell unter Kontrolle bekommen. Seit einigen Monaten breitet sich das Virus jedoch stärker in dem Land aus. Anders als zu Anfang verzichtete Orban bisher aber auf strenge Maßnahmen. Kritiker werfen ihm schlechtes Krisenmanagement vor.