Ex-Google-Chef will zypriotische Staatsangehörigkeit kaufen

Der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt will sich die zypriotische Staatsbürgerschaft erkaufen. Das berichtete das Tech-Portal Recode nun. Schmidt könnte damit einer der Letzten sein – denn die Regierung in Nikosia kündigte im Oktober an, die Ausstellung „goldener Pässe“ einstellen zu wollen.

Die EU-Kommission ging zuvor gegen Zypern und Malta wegen der Vergabe von Staatsbürgerschaften gegen finanzielle Zusagen vor.

Die Vergabe „goldener Pässe“ wird in der EU seit Jahren kritisiert. Das Programm in Zypern sieht vor, dass Reisepässe von Nicht-EU-Bürgern im Gegenzug für eine Investition von 2,5 Millionen Euro auf der Insel erworben werden können. Der TV-Sender al-Jazeera hatte zuletzt auch berichtet, hochrangige zypriotische Beamte und Politiker würden Kriminelle aktiv bei der Bewerbung um die „goldenen Pässe“ unterstützen.

Der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt
Reuters/Lucy Nicholson

Rund 4.000 Personen kauften Pass

Laut Recode hat Zypern, das 2013 beinahe bankrottging, durch das Programm rund acht Milliarden Euro eingenommen. Bisher hätten sich rund 4.000 Menschen, ein Großteil davon aus Russland, die zypriotische Staatsangehörigkeit erkauft.

Der Grund für Schmidts Vorhaben ist allerdings unklar. Schmidt, der Google von 2011 bis 2015 leitete und dessen Vermögen auf rund zehn Milliarden US-Dollar geschätzt wird, würde wohl über die zypriotische Staatsbürgerschaft vor allem von Steuervorteilen und einer leichteren Einreise in die EU profitieren.