Erneut Anstieg der Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 21.866 neue Coronavirus-Infektionen innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 3.400 Fälle mehr als gestern, wie aus den Angaben des RKI von heute Früh hervorgeht.

Im Vergleich zum Donnerstag vergangener Woche (19.990) ist der Wert etwas höher. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 727.553 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. 11.982 Menschen starben, rund 467.800 Menschen sind inzwischen genesen.

RKI „vorsichtig optimistisch“

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, ist nach eigenen Worten dennoch „vorsichtig optimistisch“ hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Infektionslage in Deutschland.

„Die Kurve flacht sich ab“, sagte Wieler. Es sei aber noch nicht klar, ob das eine stabile Entwicklung sei. Die Fallzahlen seien zuletzt weniger stark gestiegen. Das zeige, dass Deutschland dem Virus nicht hilflos ausgeliefert sei. „Wir sind nicht machtlos.“

Insgesamt bewertete Wieler die aktuelle Lage allerdings als „weiter sehr ernst“. Das Infektionsgeschehen nehme immer noch praktisch in ganz Deutschland zu, die Fallzahlen seien weiter sehr hoch. Auch die Zahl der schweren Verläufe und der Intensivpatienten werde weiter steigen, ebenso die Zahl der Todesfälle. Es müsse auch damit gerechnet werden, dass Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen stießen.

Einschränkungen ohne baldiges Ablaufdatum

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stimmte die Menschen bereits auf eine längere Zeit mit persönlichen Einschränkungen ein. Selbst wenn die Zahl der Neuinfektionen mit dem Teil-Lockdown im November wieder gedrückt werde, heiße das nicht, dass ab Dezember oder Jänner überall wieder richtig gefeiert werden könne. „Das wird nicht funktionieren“, so Spahn im Inforadio rbb.

„Wir müssen es ja miteinander schaffen, durch diesen Winter insgesamt zu kommen, mit Zahlen auf einem niedrigeren Niveau. Deswegen finde ich schon jetzt die Botschaft wichtig: Veranstaltungen mit mehr als zehn, 15 Personen (…) sehe ich in diesem Winter nicht mehr.“