Weitere Proteste in Peru gegen Präsidentensturz

In Peru sind gestern erneut Tausende gegen Präsident Manuel Merino und die Amtsenthebung seines Vorgängers Martin Vizcarra auf die Straße gegangen. Die Proteste waren zunächst friedlich. Im Zentrum der Hauptstadt Lima enthüllten Demonstrierende eine riesige peruanische Fahne, sie sangen die Nationalhymne und forderten die Absetzung von Merino. Später bewarf eine Gruppe von Vermummten die Polizei mit Steinen und Feuerwerkskörper. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.

Ministerpräsident Antero Flores-Araoz verteidigte die Absetzung von Vizcarra, ein unabhängiger und bei den Wählerinnen und Wählern beliebter Politiker der Mitte. Er war am Montag in einem Amtsenthebungsverfahren wegen angeblicher Bestechung gestürzt worden. Er bestreitet die Anschuldigung. Es habe sich um eine Verfassungsänderung gehandelt, sagte Flores-Araoz. „Wir bitten das Volk um Verständnis. Wir wollen nicht in Chaos und Anarchie stürzen.“