Rekord bei Neuinfizierten in Ungarn

Ungarn hat in den vergangenen 24 Stunden mit 6.495 Neuinfizierte einen dramatischen Rekord verzeichnet. Gestern waren es 4.238 Infizierte. 93 Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. In den Spitälern befinden sich 7.236 Infizierte, 582 müssen künstlich beatmet werden. Die Zahl der Infizierten in Quarantäne betrug 35.090, die der Tests 1,36 Millionen.

Bei der Coronavirus-Pandemie orientiert sich der ungarische rechtsnationale Premier Viktor Orban im Kampf gegen das Virus nach eigenen Angaben weiter stark an Österreich, das bei der Entwicklung eine Woche vor Ungarn liege. Orban hatte Österreich mehrfach als „unser Labor“ bezeichnet, wobei die ungarischen Einschränkungen denen in Österreich ähneln würden.

Kritik an Run auf Medikamente

Laut Information des Krisenstabes wird die Armee in 93 Spitälern zum Einsatz kommen. Die Soldaten sollen hier Aufgaben erfüllen, für die keine Fachausbildung im Gesundheitswesen notwendig sei, wie logistische Aufgaben und Fiebermessen. Damit soll die Arbeitsbelastung der Spitalsmitarbeiter der Spitäler verringert werden.

Laut der obersten Amtsärztin Cecilia Müller setzte ein Run auf Medikamente ein, der völlig unberechtigt sei, da Nachschub gesichert sei und die Apotheken nicht schließen. Müller ersuchte weiter, Hamsterkäufe bei Lebensmitteln zu unterlassen. Ungarn liege im EU-Durchschnitt seit Tagen auf Platz elf unter den 27 EU-Staaten bei den Infizierten und bei Covid-19-Opfern auf dem 15 Rang.

Angesichts der Entwicklung beruhigte der Premier auf Facebook. Es stünden immer noch 13.049 freie Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung, ebenso 1.634 Intensivbetten, deren Anzahl verdreifacht wurde. Ungarn hat seit Mittwoch letzter Woche das öffentliche Leben zunächst für 30 Tage drastisch eingeschränkt.