Trump dürfte weitere Soldaten aus Afghanistan abziehen

Der amtierende US-Präsident Donald Trump dürfte Medienberichten zufolge schon bald den Abzug weiterer Truppen aus Afghanistan anordnen. Der Sender CNN und eine Reporterin des Senders Fox News berichteten gestern, Kommandeure bereiteten sich auf einen Befehl vor, wonach die Zahl der Soldaten bis zum 15. Jänner auf etwa 2.500 reduziert werden solle. Nach Angaben von CNN sind derzeit noch etwa 4.500 US-Soldaten in Afghanistan stationiert. Das Verteidigungsministerium bestätigte das auf Anfrage zunächst nicht.

CNN berichtete auch, dass Trump weitere Einschnitte bei den Soldaten im Irak befehligen dürfte. Dort sind dem Sender zufolge noch 3.000 US-Soldaten im Einsatz. Trump hatte bereits im September eine Reduzierung der Truppen im Irak von 5.200 auf 2.000 in Aussicht gestellt.

Kurz nach seiner Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl hatte Trump Verteidigungsminister Mark Esper entlassen. Auch andere Führungsposten wurden neu besetzt. Der ehemalige Heeresoffizier Douglas Macgregor wurde zum leitenden Berater des geschäftsführenden Verteidigungsministers Christopher Miller ernannt. Macgregor ist ein ausgesprochener Kritiker der Einsätze im Irak und in Afghanistan.

Republikaner warnen

Führende US-Republikaner warnten vor einem verfrühten Truppenabzug. Der konservative Senats-Mehrheitsführer Mitch McConnell sagte am Montag, die USA würden damit Verbündete „aufgeben“ und Islamisten einen „großen Propaganda-Sieg“ bescheren.

Sollten die USA in Afghanistan den radikalislamischen Taliban und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) das Feld überlassen, wäre dies ein „ein Symbol für eine Niederlage und Demütigung der USA und ein Sieg für islamischen Extremismus“, führte McConnell, eigentlich ein enger Trump-Verbündeter, aus. Auch drohe ein Wiedererstarken des Terrornetzwerks Al-Kaida.