Mexiko bittet Beamte um Spenden für Krankenwagen

Für den Kauf von dringend benötigten Krankenwagen sollen Regierungsbeamte in Mexiko einen Teil ihres Weihnachtsgeldes spenden. Präsident Andres Manuel Lopez Obrador rief die Staatsdienerinnen und Staatsdiener gestern dazu auf, bei der Anschaffung von 80 Wagen für das bereits vor der Coronavirus-Pandemie unterfinanzierte Gesundheitssystem zu helfen. Die ganze Aktion sei aber freiwillig, versicherte der Präsident. Das Weihnachtsgeld werde komplett ausgezahlt.

In Mexiko-Stadt – mit 22 Millionen Einwohnern im Großraum einer der bevölkerungsreichsten Metropolen der Welt – gibt es viel zu wenig staatliche Krankenwagen. Deshalb füllen zahlreiche private und teils auch illegal betriebene Wagen die Lücke. Die Regierung des Linkspopulisten Lopez Obrador weicht in der Krise nicht von ihrer strengen Sparpolitik ab. Die Staatskasse wird auch mit unkonventionellen Mitteln gefüllt: So wurden etwa Juwelen und Autos versteigert, die von Drogenhändlern beschlagnahmt wurden.

Mexiko gehört zu den am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Ländern. Die offizielle Zahl der Todesfälle im Land mit der zehntgrößten Bevölkerung ist die vierthöchste der Welt. Sie liegt bei rund 99.000 – die Behörden gehen aber davon aus, dass es in Wirklichkeit etwa 50.000 mehr sind. Auch die wirtschaftlichen Folgen sind gravierend. Ein größeres Hilfspaket der Regierung für die notleidende Bevölkerung gibt es bisher nicht.