Apple hat in seinem neuen Betriebssystem macOS Big Sur, das auf Macbooks und anderen Computern des Herstellers läuft, offenbar eine Möglichkeit eingebaut, Sicherheitsvorkehrungen wie Firewalls und VPNs zu umgehen. Das schreibt der Apple-Sicherheitsexperte Patrick Wardle auf Twitter.
Zwar kann Firewall-Software problemlos Programme von anderen Herstellern blockieren, für Apple-Dienste gibt es aber Ausnahmen, analysiert Wardle. Apple, das in den vergangenen Monaten wiederholt betont hat, dass man den Datenschutz der Anwenderinnen und Anwender ernst nehme, könnte mit diesem Umweg um Sicherheitssoftware nicht nur selbst die Sicherheit der User aufs Spiel setzen.
Denn auch Schadsoftware kann von diesem Schlupfloch Gebrauch machen, schreibt Wardle, der die Schwachstelle auch in mehreren kurzen Videos demonstriert. In älteren Versionen des Betriebssystems konnten Firewalls und VPNs sämtliche Verbindungen des Systems überwachen und entsprechend blockieren oder umleiten – mit der Veröffentlichung Big Sur hat Apple die bisherige Methode gesperrt. Eine Anfrage von ORF.at an das Unternehmen läuft.