Italien: Hochrangiger Politiker wegen Mafia-Verbindung verhaftet

Bei einer Aktion gegen die ’Ndrangheta-Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien hat die Polizei einen hochrangigen Politiker und 18 weitere Beschuldigte festgenommen. Bei dem Politiker handelt es sich nach Medienberichten um den Parlamentspräsidenten Kalabriens. Laut Polizei wird ihm vorgeworfen, Verwaltungsverfahren beschleunigt zu haben, um der kriminellen Grande-Aracri-Familie Genehmigungen zu beschaffen.

Der Clan benötigte diese den Polizeiangaben zufolge, um ein Netzwerk von Apotheken vor allem in Kalabrien zu eröffnen. Im Gegenzug sollen die Kriminellen den Präsidenten bei der Regionalwahl im November 2014 unterstützt haben.

Kalabrien zählt zu den ärmeren Regionen Italiens und ist für den dortigen Einfluss der Mafia bekannt. In der Coronavirus-Krise erklärte die Regierung die Region nicht zuletzt aufgrund ihres schwachen Gesundheitssystems zu einer Roten Zone mit strengen Einschränkungen für die Menschen.

Für Aufsehen sorgte zuletzt die Politposse um den staatlich bestellten Gesundheitskommissar der Region. Innerhalb von zehn Tagen gaben sich gleich drei Politiker nach Entlassung und Rücktritten die Klinke für diesen Posten in die Hand.