Infektionsquelle schon bei 81 Prozent der Fälle unklar

Die CoV-Kommission hat heute ihre Indikatoren zur Risikoeinstufung für die derzeit geltende Ampelschaltung – ganz Österreich bleibt rot – veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass bei den jüngsten Daten der Kalenderwoche 46 von 9. bis 15. November österreichweit bei 81 Prozent der SARS-CoV-2-Fälle die Infektionsquelle unbekannt war und in nur noch 19 Prozent der Fälle – also weniger als einem Fünftel – die Ansteckung geklärt werden konnte.

Oberösterreich und die Steiermark stachen bei den Infektionsquellen besonders hervor. Laut den Daten der Kommission konnte in Oberösterreich in der Vorwoche in nur neun Prozent der Fälle die Infektionsquelle geklärt werden – in 91 Prozent blieb sie unklar. In der Steiermark wurde sie in zehn Prozent geklärt – und blieb somit in neun von zehn Fällen ungewiss, wo sich die Infizierten angesteckt hatten. In Vorarlberg blieb die Infektionsquelle bei 88 Prozent der Fälle unklar.

AGES: Mehr Zeit für Beurteilung nötig

Die AGES betonte indessen, dass das Finden der Infektionsquelle mehr Zeit benötige. Die Zahlen der Kommission haben den unvollständigen Datenstand von Dienstagabend. Dieser sei als solches „mehr als inkomplett und wird noch steigen“, sagte die leitende AGES-Epidemiologin, Daniela Schmid, heute Abend. Je mehr Zeit vergehe, desto mehr Quellen würden gefunden, betonte die Expertin.

Seit der Kalenderwoche 42 gab es in Österreich deutlich höhere Fallzahlen mit bis zu 9.500 Neuinfektionen täglich. Bei diesem hohen Fallaufkommen sei es unmöglich, die Quellen unmittelbar abzuklären. Allerdings passiere das in der weiteren Folge und sei immer eine Zeit- und Ressourcenfrage.

So gilt beispielsweise für die Kalenderwoche 45 von 2. bis 8. November bei 30 Prozent der Fälle die Infektionsquelle als geklärt – bei der Ampelschaltung vergangene Woche war dieser Wert noch bei 23 Prozent gelegen. Die Epidemiologin bekräftigte, dass „immer Fälle bleiben werden, deren Quelle nicht geklärt ist“. Aber es gehe darum zu wissen, „wo habe ich Superspreading-Ereignisse“.

Zehn Prozent der Infektionen asymptomatisch

Nach den zuletzt analysierten Daten der Vorwoche verliefen zehn Prozent der Infektionen asymptomatisch. Die Auslastung der Intensivstationen stieg bis Mitte dieser Woche österreichweit auf 32,6 Prozent an.

Die Risikoeinschätzung durch die Kommission zeigte auch ein deutliches Bild über Testzahlen und positive Ergebnisse. Hier wurden nach den jüngsten Zahlen (Mitte Kalenderwoche 46 bis 47) pro 100.000 Einwohner österreichweit 2.462 Tests durchgeführt – davon fielen 21,3 Prozent positiv aus.

Aus den Indikatoren der Ampelkommission lässt sich auch die Altersstruktur der positiven SARS-CoV-2-Fälle herauslesen. Die meistbetroffene Gruppe mit 42 Prozent war im Alter zwischen 40 und 64 Jahren. 32 Prozent der Infizierten waren zwischen 20 und 39 Jahre alt. 15 Prozent betrafen die Altersgruppe ab 65 Jahren. Elf Prozent waren null bis 19 Jahre alt.