ÖGK drängt auf Hilfe vom Bund

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) drängt auf die vom Bund grundsätzlich zugesagten finanziellen Hilfen für die durch die Coronavirus-Krise bedingten Probleme. In der letzten Verhandlungsrunde vor mehr als fünf Wochen war vonseiten der Bundesregierung eine Einigung „in den nächsten Tagen“ in Aussicht gestellt worden. Passiert sei bisher nichts, es gebe weder einen neuen Verhandlungstermin noch sei im Budget irgendetwas eingepreist, beklagte ÖGK-Obmann Andreas Huss.

Nach der aktuellen Gebarungsvorschau erwartet die ÖGK für heuer einen Verlust von knapp 200 Millionen Euro. Noch dramatischer sei aber die Lage für 2021, weil dann ein Großteil der wegen der Coronavirus-Krise gewährten Stundungen abgeschrieben werden müsse, befürchtet der Arbeitnehmervertreter Huss. Allein bei den Stundungen geht es um rund 320 Millionen Euro nur für die ÖGK.

Huss appellierte daher im Gespräch mit der APA dringend an die Politik, die zugesagten Hilfen auch tatsächlich zu gewähren und im Budget für nächstes Jahr, das allerdings bereits beschlossen ist, auch abzubilden. Bei Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) habe er zuletzt am 6. November beim Gesundheitsausschuss durchaus Verständnis registriert, aber Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) „blockiere“.