Hongkonger Demokratieaktivisten plädieren auf schuldig

Der wegen seiner Teilnahme an Protesten in Hongkong angeklagte Demokratieaktivist Joshua Wong will sich vor Gericht schuldig bekennen. Er habe sich wie seine Mitangeklagten Ivan Lam und Agnes Chow dazu entschieden, „in allen Anklagepunkten auf schuldig zu plädieren“, sagte Wong heute kurz vor Prozessbeginn zu Journalisten vor dem Gerichtsgebäude. „Es würde mich nicht überraschen, wenn ich heute sofort inhaftiert werde.“

„Wir werden weiter für die Freiheit kämpfen und jetzt ist nicht Zeit für uns, vor Peking zu kuschen und aufzugeben“, betonte der 24-Jährige. Die drei bekannten Demokratie-Aktivisten sind wegen nicht genehmigter Proteste vor der Hongkonger Polizeizentrale angeklagt.

Verfolgung von Kritikern per Gesetz

2019 hatte es in Hongkong monatelang Massenproteste gegen den zunehmenden Einfluss Pekings gegeben. Mehr als 10.000 Menschen wurden festgenommen. Seitdem haben die Hongkonger Behörden ihr Vorgehen gegen die Demokratiebewegung massiv verschärft. Seit Juni können sie auch auf ein von Peking verabschiedetes Gesetz zurückgreifen, das die juristische Verfolgung von Kritikerinnen und Kritikern vorsieht.