Hongkong-Aktivist Joshua Wong muss in Haft

Der prominente Hongkonger Aktivist Joshua Wong und zwei seiner Mitstreiter müssen vorläufig in Haft. Ein Hongkonger Gericht ordnete heute laut einem Sprecher von Wong an, dass die Aktivisten bis zum Ende des laufenden Prozesses am Mittwoch kommender Woche nicht mehr auf freien Fuß dürfen.

Demokratieaktivisten Agnes Chow, Ivan Lam und Joshua Wong
APA/AFP/Peter Parks

Zum Auftakt der Verhandlung hatte sich Wong schuldig bekannt, einen unerlaubten Protest organisiert zu haben. Dafür könnten ihm und seinen Mitstreitern bis zu fünf Jahren Gefängnis drohen.

Bereits kurz vor Beginn der Verhandlung hatte Wong seinen Plan angekündigt, sich schuldig zu bekennen und eine Gefängnisstrafe in Kauf zu nehmen. Auch sein Mitstreiter Ivan Lam wollte sich schuldig bekennen. Die ebenfalls angeklagte Aktivistin Agnes Chow hatte das schon zuvor getan.

Wong hofft auf weltweite Aufmerksamkeit

Er hoffe, dass so die weltweite Aufmerksamkeit auf das Hongkonger Justizsystem gelenkt werde, das von Peking manipuliert werde. Der 24-Jährige ist eines der bekanntesten Gesichter der Hongkonger Demokratiebewegung; er hatte bereits als Teenager Proteste organisiert.

Im vergangenen Jahr hatte es noch deutlich größere Proteste gegen den zunehmenden Einfluss Pekings gegeben. China verabschiedete daraufhin Ende Juni ein Gesetz, das die Verfolgung und Verurteilung von Kritikerinnen und Kritikern in Hongkong ermöglicht.