Mehr als 100 Leichen in Massengrab in Mexiko entdeckt

Im Westen von Mexiko haben Ermittler mehr als 100 Leichen in einem Massengrab gefunden. In der Ortschaft El Salto im Bundesstaats Jalisco seien die Überreste von mindestens 113 Menschen entdeckt worden, sagte der örtliche Generalstaatsanwalt Gerardo Octavio Solís Gomez gestern.

30 Opfer wurden bereits identifiziert. Das Massengrab war Anfang Oktober entdeckt worden. Seitdem bergen die Ermittler die Leichen und identifizieren die Opfer. Unbekannt ist, von wann das Massengrab stammt.

In Mexiko gelten rund 60.000 Menschen als vermisst. Viele dürften von den mächtigen Verbrechersyndikaten verschleppt und getötet worden sein. Von 2006 bis heute haben Mexikos Behörden dem TV-Sender Telesur zufolge 4.092 Massengräber aufgespürt, fast die Hälfte davon in fünf Bundesstaaten: Guerrero, Sinaloa, Tamaulipas, Veracruz und Zacatecas. Aus diesen Gräbern wurden 6.900 Leichen geborgen.

Das lateinamerikanische Land bekommt sein Gewaltproblem seit Jahren nicht in den Griff. Die meisten der heute Vermissten verschwanden nach 2006, als der damalige mexikanische Präsident Felipe Calderon den Drogenbanden den Krieg erklärte. Damit stieg auch die Gewalt.

Im vergangenen Jahr wurden in dem Land mit 130 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen mehr als 35.000 Menschen getötet. Ein großer Teil der Gewalt geht auf das Konto krimineller Organisationen, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt, geschweige denn geahndet.