Maßnahmenpaket gegen Wildtierkriminalität geplant

In Österreich sind laut dem gemeinsamen Bericht von WWF und Birdlife „Wildtierkriminalität in Österreich“ seit dem Jahr 2000 450 Tiere illegal erlegt worden. Der Großteil der Delikte entfällt auf Greifvögel wie den Kaiser- und den Seeadler, betroffen sind auch streng geschützte Säugetiere wie Bären, Luchse und Wölfe.

Die Regierung wolle nun ein Maßnahmenpaket gegen Wildtierkriminalität erarbeiten, so Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Bei den erfassten Straftaten dürfte es sich nur um die Spitze des Eisbergs handeln. Viele Fälle blieben unentdeckt oder könnten nicht aufgeklärt werden, so WWF-Geschäftsführerin Andrea Johanides und Birdlife-Geschäftsführer Gabor Wichmann bei einer Pressekonferenz heute in Wien.

Problem in ganz Österreich

Birdlife Österreich und der WWF haben die gemeldeten Fälle in den vergangenen Jahren im Rahmen des PannonEagle-LIFE-Projekts erfasst. Die Auswertung zeigte, dass Wildtierkriminalität ein österreichweites Problem ist.

Hotspots der illegalen Verfolgung von Greifvögeln in den vergangenen vier Jahren waren die Bezirke Gänserndorf, Neusiedl am See, Mistelbach und Hollabrunn. Bei den illegalen Tötungen streng geschützter Säugetiere wie Bär, Luchs, Wolf, Biber und Fischotter ist die Datenlage weniger dicht.

Die Aufklärung gemeldeter Fälle von Wildtierkriminalität gelingt bisher nur in Ausnahmefällen. Das Paket soll nun gemeinsam mit dem Justiz- und Innenressort unter Einbindung der Naturschutzorganisationen auf Schiene gebracht werden. „Der Schutz und Erhalt gefährdeter Arten muss in Österreich langfristig gewährleistet sein“, so die Ministerin.