Aktivisten: Tote bei israelischen Luftangriffen in Syrien

Bei einem mutmaßlichen Luftangriff Israels in Syrien sind Aktivisten zufolge acht mit dem Iran verbündete Milizionäre getötet worden. Die Kämpfer seien mit Teheran und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah verbündet, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien mit.

Die Luftangriffe südlich von Damaskus hätten militärische Einrichtungen getroffen, darunter auch Waffenlager iranischer Kämpfer und der Hisbollah. Der Iran soll von der Gegend aus Einsätze in Syrien koordiniert haben. Angaben der Beobachtungsstelle, die sich auf ein Netzwerk aus Informanten in Syrien beruft, sind von unabhängiger Seite schwer überprüfbar.

Kein Kommentar der israelischen Armee

Syrische Staatsmedien berichteten ebenfalls vom Angriff israelischer Kampfflugzeuge. Diese hätten kurz gestern vor Mitternacht Abend in der Nähe der Hauptstadt Damaskus angegriffen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SANA. Es habe lediglich Schäden gegeben, von Opfern war nicht die Rede. Die israelische Armee kommentierte die Berichte nicht.

Erst vor einer Woche hatten israelische Kampfjets mehrere Ziele in Syrien beschossen. Unter anderem wurden dabei Lagerhäuser, Militäreinrichtungen sowie Batterien syrischer Boden-Luft-Raketen angegriffen. Nach syrischen Angaben wurden dabei drei Soldaten getötet. Israel hatte diesen Einsatz bestätigt und von Angriffen auf Ziele gegen iranische und syrische Truppen gesprochen.

Beobachtungsstelle: 35 Angriffe

Nach Zählung der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte flog Israel im Nachbarland dieses Jahr bereits 35 Luftangriffe. Dabei seien fast 200 Verbündete der Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad getötet worden. Die Beobachtungsstelle hat ihren Sitz in London und verfolgt den Bürgerkrieg in Syrien mit einem Netzwerk an Informanten im Land.

Israel greift in Syrien immer wieder Ziele an. Das Land will den Iran – einen Verbündeten der Assad-Regierung – daran hindern, seinen militärischen Einfluss in der Region auszubauen. Die Spannungen entlang der Grenze Israels mit Syrien sowie dem Libanon hatten in den vergangenen Monaten zugenommen. Im Juli war bei einem mutmaßlichen Raketenangriff Israels in Syrien ein ranghohes Mitglied der Hisbollah getötet worden.