Ermittlungen gegen Schüler nach Mord an Lehrer in Paris

Rund sechs Wochen nach der Enthauptung des französischen Lehrers Samuel Paty durch einen mutmaßlichen Islamisten ermitteln die Behörden gegen drei Schüler und eine Schülerin. Drei Jugendlichen wirft die Justiz „Beihilfe zu einem terroristischen Mord“ vor, wie es heute aus Ermittlerkreisen hieß. Die 13 und 14 Jahre alten Jugendlichen sollen dem Täter den Lehrer vor der Schule bei Paris gezeigt haben.

Einer Schülerin Patys werden zudem „falsche Anschuldigungen“ vorgeworfen. Der Lehrer hatte Mohammed-Karikaturen in einer Stunde zur Meinungsfreiheit gezeigt, an der sie selbst gar nicht teilgenommen hatte. Ihr nun in Untersuchungshaft sitzender Vater hatte daraufhin mehrere Internetvideos veröffentlicht, in denen er dem Pädagogen die „Diskriminierung“ von Muslimen vorwarf. Zudem soll der Vater vor dem Mord in Kontakt mit dem Täter gestanden haben.

Der 47-jährige Paty war am 16. Oktober nahe seiner Schule im Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorine von einem 18-jährigen Russen tschetschenischer Herkunft enthauptet worden. Der Anschlag sorgte in ganz Frankreich für Entsetzen. Präsident Emmanuel Macron verteidigte danach das Zeigen von Mohammed-Karikaturen, woraufhin es zu Protesten in muslimisch geprägten Ländern und Boykottaufrufen gegen Frankreich kam.