WWF-Bericht sieht Wald in der Krise

Mit „Wald in der Krise“ hat der WWF seinen „ersten unabhängigen Waldbericht für Österreich 2020“ betitelt. Eine der kritischen Entwicklungen ist, dass sich der Trend zu mehr Laub- und Mischholzbeständen weiter abschwächt – und aktuell nur noch bei einem Prozent liegt. Monokulturen gelten jedoch neben übermäßigen Entnahmen, Forststraßenbau und zu großen Wildbeständen als die Ursachen für die Schädlingsanfälligkeit der Wälder.

„Übernutzte Wälder sind weder für die Artenvielfalt noch im Kampf gegen die Klimakrise eine große Hilfe“, warnte Karin Enzenhofer, Waldexpertin beim WWF Österreich, anlässlich der Publikation des Waldberichts, der auf rund 100 Seiten den Zustand der heimischen Wälder wiedergibt. Auch die Autoren sehen für die genannten Herausforderungen gesunde und vitale Wälder „als eine notwendige und unabdingbare Basis“.

Intensive Bewirtschaftung als großes Problem

Erstellt wurde der Bericht im Auftrag der NGO vom E.C.O. Institut für Ökologie in Kärnten. Sieben notwendige Schritte wurden für einen „Wald der Zukunft“ aufgestellt, etwa die Schaffung effektiver Anreizsysteme, „um den Laubholzanteil deutlich zu steigern und den Fichtenanteil stark zu reduzieren“.

Die Notwendigkeit ergibt sich aus dem Umstand, dass nur elf Prozent von Österreichs Wäldern natürlich oder sehr naturnah ist, nur 0,8 Prozent davon sind effektiv geschützt. Hauptverantwortlich für den dramatisch geringen Anteil an artenreichen, klimafitten Naturwäldern ist die intensive Bewirtschaftung, schrieb der WWF in einer Aussendung zum Waldbericht.