Proteste gegen Monarchie in Bangkok

In Thailands Hauptstadt Bangkok haben erneut Hunderte prodemokratische Demonstrierende gegen das Königshaus protestiert und Reformen gefordert. Sie marschierten heute in Richtung einer Kaserne der Königlichen Garde und trugen dabei aufblasbare Gummienten, die zum skurrilen Symbol der Bewegung geworden sind. Die Proteste richteten sich laut ihrem Anführer Parit Chiwarak gegen zwei Regimente, die in der Vergangenheit Demonstrationen gewaltsam niedergeschlagen hatten.

Die Regimente waren Parit zufolge zudem maßgeblich an Staatsstreichen beteiligt und wurden im vergangenen Jahr unter die direkte Kontrolle von König Maha Vajiralongkorn gestellt. Das Militär positioniert sich seit Langem als Verteidiger der enorm reichen thailändischen Königsfamilie, deren Vermögen auf umgerechnet 25 bis 50 Milliarden Euro geschätzt wird.

Machtbeschränkung gefordert

Vor den Kasernenbaracken forderten die Demonstranten insbesondere, die Macht der Königsfamilie zu beschränken. Viele hatten aufblasbare Gummienten bei sich. Die Planschtiere entwickelten sich zu einem Symbol der prodemokratischen Proteste in Thailand, die mittlerweile beinahe täglich stattfinden. Die Enten wurden ursprünglich als Schutzschilde gegen Wasserwerfer und Tränengas der Polizei genutzt.

„Die Armee sollte uns Steuerzahlern dienen und nicht der Monarchie“, sagte Farng, der seinen vollständigen Namen nicht nennen wollte, der Nachrichtenagentur AFP. „Ihre Pflicht ist es, die Menschen zu beschützen“, fügte der 30-Jährige hinzu.

Die prodemokratische Protestbewegung fordert auch die Absetzung des Regierungschefs, eines Armeegenerals, sowie eine neue Verfassung. Die Proteste, die Bangkok seit Juli in Atem halten, haben mit ihrer Kritik an der Monarchie ein seit Jahrzehnten geltendes Tabu in Thailand gebrochen. Das südostasiatische Land hat eines der strengsten Gesetze zur Majestätsbeleidigung der Welt, das faktisch jede Kritik am Königshaus verbietet.