Äthiopien kündigt Schlag gegen Anführer von Tigray an

Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed hat einen bevorstehenden Schlag auf die Führung der in der abtrünnigen Region Tigray regierenden Volksbefreiungsfront TPLF angekündigt. „Wir haben sie in der Nacht nicht angegriffen, weil sie ihre Frauen, Kinder und entführte Soldaten bei sich hatten“, sagte Abiy gestern in einer Rede vor dem Parlament.

Ihr Aufenthaltsort westlich der Provinzhauptstadt Mek’ele sei aber bekannt, und die äthiopische Armee werde bald gegen sie vorgehen. US-Außenminister Mike Pompeo rief Abiy in einem Telefonat auf, alle Kampfhandlungen einzustellen.

Die TPLF-Führung erteilte einem Ende des bewaffneten Konflikts mit der äthiopischen Armee eine Absage. „Solange sich diese Invasoren auf unserem Boden befinden“, wolle er weiterkämpfen, sagte TPLF-Anführer Debretsion Gebremichael der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die äthiopischen Streitkräfte.

In Tigray gibt es bereits seit Monaten Spannungen. Die bisher dort regierende TPLF dominierte drei Jahrzehnte lang die äthiopische Politik, bevor der aktuelle äthiopische Regierungschef Abiy 2018 an die Macht kam. Die TPLF erkennt Abiy nicht an. Anfang des Monats sandte der Regierungschef, der im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war, Streitkräfte nach Tigray.