Hongkonger Medienmogul Lai muss in U-Haft

Kurz nach dem Urteil gegen den prominenten Aktivisten Joshua Wong und zwei seiner Mitstreiter muss ein weiterer prominenter Anhänger der Hongkonger Demokratiebewegung ins Gefängnis. Ein Gericht verweigerte dem Medienmogul Jimmy Lai heute eine Freilassung auf Kaution, nachdem er und zwei seiner Mitarbeiter gestern wegen Betrugsvorwürfen festgenommen worden waren.

Der Hongkonger Medienmogul Jimmy Lai mit Handschellen
Reuters/Tyrone Siu

Ihnen wird vorgeworfen, Büroräume unerlaubt an eine andere Firma untervermietet zu haben, wie die Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ berichtete. Lai, dem unter anderem die prodemokratische Zeitung „Apple Daily“ gehört, musste bereits im August rund 40 Stunden in Polizeigewahrsam verbringen, als sein Unternehmen Next Digital Media wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das neue Gesetz zum Schutz der Nationalen Sicherheit durchsucht worden war.

Lai soll nun laut Hongkonger Medienberichten aller Voraussicht nach bis zu einer geplanten Gerichtsverhandlung im April in Untersuchungshaft bleiben. Ermittler wollen bis dahin weitere Vorwürfe gegen ihn sammeln.

Haft für prominente Aktivisten

Der Schlag gegen den 71-Jährigen folgte kurz nach der Verkündung des Hafturteils gegen Wong und seine Mitstreiter. Ein Hongkonger Gericht hatte ihn gestern zu einer Haftstrafe von 13,5 Monaten verurteilt. Die ebenfalls bekannten Aktivisten Agnes Chow und Ivan Lam müssen für zehn beziehungsweise sieben Monate ins Gefängnis.