OPEC+ dreht Ölhahn wieder etwas stärker auf

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre zehn Kooperationspartner (OPEC+) drehen nach Angaben des kasachischen Energieministeriums den Ölhahn wieder etwas weiter auf. Ab Jänner solle die zuletzt stark gekürzte Produktion wieder um 500.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag erhöht werden, teilte das Ministerium gestern Abend nach dem OPEC+-Halbjahrestreffen mit.

Darüber hinaus einigten sich die teilnehmenden Länder der Mitteilung zufolge ab Jänner 2021 auf monatliche Ministertreffen, um die aktuelle Situation auf dem Ölmarkt zu überwachen und das weitere Ausmaß der Beschränkungen zu bestimmen

Uneinigkeit über Drosselung

Die insgesamt 23 Länder der OPEC+ waren sich in den vergangenen Tagen nicht einig gewesen, inwieweit die bisherige starke Drosselung der Ölförderung in den nächsten Monaten aufgehoben werden soll.

Bisher war auf dem Markt erwartet worden, dass die OPEC+ die bis zum Jahresende beschlossene Förderkürzung uneingeschränkt um drei Monate verlängern wird. Zuletzt hatte es aber Unstimmigkeiten unter den Förderländern gegeben, und eine eigentlich für Dienstag erwartete Entscheidung wurde verschoben.

Mit der Verlängerung der Förderkürzung sollten die Ölpreise gestützt werden. Die CoV-Krise hat die Nachfrage nach Erdöl weltweit einbrechen lassen. Die OPEC+ reagierte seit einigen Monaten mit einer beispiellosen Kürzung der Förderung. Vorübergehend wurden pro Tag um rund zehn Millionen Barrel (zu je 159 Liter) weniger aus dem Boden gepumpt. Diese Produktionskürzung soll nun zum Jahreswechsel leicht zurückgenommen werden.