Menschen in der Teststation im Veranstaltungshaus Cubus in Wolfurt in Vorarlberg
APA/Dietmar Stiplovsek
Massentests beendet

31,3 Prozent Beteiligung in Vorarlberg

Als erstes Bundesland hat am Sonntagabend Vorarlberg Bilanz über die Coronavirus-Massentests gezogen. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge kamen 105.260 Personen zu den 80 Teststationen. Bezogen auf die 344.916 Testberechtigten lag die Teilnahmequote somit bei 31,33 Prozent. Eine vorläufige Bilanz folgte wenig später aus Tirol. Dort lag die Teilnahmequote bei 32,05 Prozent. In Wien bleiben die Teststraßen geöffnet. Massentests gab es über das Wochenende auch in den anderen sechs Bundesländern: für das Schul- und Kindergartenpersonal.

Angemeldet hatten sich in Vorarlberg 108.067 Personen – 53.267 für Freitag, 36.082 für Samstag und 18.718 für Sonntag. 472 der Proben und damit 0,45 Prozent fielen positiv aus. Noch ausständig ist das Ergebnis der PCR-Tests, die zur Nachprüfung bei jenen Personen durchgeführt wurden, die beim Schnelltest positiv waren. Wie Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Sonntagabend sagte, werden diese Zahlen bei der für Montag angekündigten Schlussbilanz bekanntgegeben.

In einem nächsten Schritt werde man nun die Daten und Ergebnisse der Flächentests genau analysieren, kündigte der Landeshauptmann weiters an. Die Durchführung von landesweiten Impfaktionen sei bereits in Vorbereitung. Auch für diese könne man im Wesentlichen auf die Organisation und die Prozesse der Flächentests zurückgreifen.

„Wichtiger Schritt“

Wallner sprach von einem „wichtigen Schritt in der Pandemiebekämpfung“. Man könne mit der Teilnahme zufrieden sein, zudem habe die Organisation hervorragend funktioniert. Das aufgesetzte System werde auch im kommenden Jahr bei weiteren Testaktionen und Impfungen gute Dienste leisten, so Wallner.

Ursprünglich hatte die Vorarlberger Landesregierung allerdings mit einer höheren Beteiligung gerechnet. Die 80 Teststationen wurden auf die Durchführung von jeweils 1.000 Tests pro Tag ausgelegt, somit hätten an den drei Tagen insgesamt 240.000 Personen getestet werden können. Weil die Zahl der Anmeldungen für Sonntag deutlich unter den Werten von Freitag und Samstag lag, waren die jeweils 20-köpfigen Teams der Teststationen am letzten Testtag auf die Hälfte verkleinert worden – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Massentests in der Teststation in der Messe In Innsbruck
APA/EXPA/Johann Groder
Teststation in der Innsbrucker Messe

Osttiroler Gemeinden können Tests nachholen

In Tirol haben die Gemeinden in Osttirol und entlang des Alpen-Hauptkammes, wo über das Wochenende witterungsbedingt keine Massentests durchgeführt werden konnten, die Möglichkeit, diese am Dienstag nachzuholen. „Die Gemeinden können die Lage vor Ort am besten einschätzen. Deshalb sollen sie im eigenen Ermessen entscheiden, ob die für heute geplanten Testungen nicht besser zum Beispiel auf den bevorstehenden Feiertag am Dienstag verschoben werden sollen“, hieß es in einer Aussendung des Landes Tirol vom Sonntag.

Ungeachtet dessen gibt es seit Sonntagabend auch für Tirol ein vorläufiges Endergebnis der Aktion „Tirol testet“: 220.713 Personen nahmen teil, das sind 32,05 Prozent aller Testberechtigten. 620 Personen wiesen im Bundesland ein positives Antigen-Testergebnis auf. Das entspreche 0,28 Prozent aller durchgeführten Tests, teilte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei einer Pressekonferenz im Landhaus mit.

Weniger als ein Drittel bei CoV-Massentests

32 Prozent der Tiroler und 31 Prozent der Vorarlberger kamen zu den CoV-Massentests. Positiv getestet wurden zwischen 0,3 und 0,5 Prozent aller Getesteten in den beiden westlichen Bundesländern.

Insgesamt waren in Tirol 688.680 Personen aufgerufen, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. „Wir konnten mit der Massentestung erreichen, dass Tausende nicht angesteckt werden“, so Platter. So würden Infektionsketten durchbrochen. Nach Platters Angaben habe die Organisation reibungslos funktioniert. Er verlangte erneut auch eine Teststrategie – besonders nach den Feiertagen. Er sei dafür, dass den Österreicherinnen und Österreichern ein Angebot gelegt werde, dass man sich so viel wie möglich testen könne – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Ludwig und Kurz wollen Signal setzen

In Wien, wo die Aktion bis 13. Dezember geht, war der Zustrom am Sonntag eher überschaubar. Um ein Signal zu setzen, werden sich Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Montag in der Messe Wien gemeinsam testen lassen.

Bei den Zahlen änderte sich am Sonntag nicht viel. Insgesamt wurden 21.779 Tests an den drei Standorten durchgeführt sowie 148 PCR-Tests: 81 wegen eines positiven Antigen-Tests, der Rest musste den PRC-Gurgeltest machen, weil der Nasenabstrich nicht geklappt hatte. Das Ergebnis der PCR-Tests steht noch aus. Zur Veranschaulichung: Die tägliche Kapazität ist auf 150.000 Tests ausgelegt. An den ersten beiden Testtagen wurden 79 positive Fälle gefunden. Sie wurden bereits durch PCR-Tests verifiziert – mehr dazu in wien.ORF.at.

Menschen warten vor der Marx Halle in Wien
APA/Herbert Neubauer
In Wien geht die Massentestaktion noch bis 13. Dezember

Hohe Beteiligung bei Tests für Lehrpersonal

Anders stellte sich die Situation beim Schul- und Kindergartenpersonal dar, wo vom Bundesheer organisiert die Massentests in den sechs anderen Bundesländern über die Bühne gingen. Von einer Teilnehmerquote von an die zwei Drittel der Berechtigten gingen die Verantwortlichen praktisch überall aus.

Dementsprechend positiv fiel eine Zwischenbilanz von ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) aus. Auch Faßmann ging von einer Beteiligung von mehr als zwei Drittel der Pädagogen aus. Bei den bisher absolvierten Tests habe es eine Positivrate von 0,3 Prozent gegeben. Das war generell auffällig: Die Positivrate lag sowohl bei den Pädagogen als auch bei den allgemeinen Massentests praktisch überall unter 0,5 Prozent.

Kärnten war mit einer Positivrate von etwa 0,7 Prozent ein kleiner Ausreißer. Von rund 12.900 Berechtigten haben sich dort 8.747 angemeldet, 8.468 Tests wurden dann tatsächlich durchgeführt. Davon waren 64 Personen positiv. Nur 0,13 Prozent bzw. neun positive Testergebnisse gab es im Burgenland. Dort kamen 84 Prozent bzw. 6.800 der insgesamt 8.000 Berechtigten zum Test.

Auch bei „unbestimmt“ wird nochmals getestet

In der Steiermark waren rund 27.000 im Bildungsbereich Beschäftigte zur Teilnahme an den Massentests aufgerufen – rund 77 Prozent davon kamen auch. Von 20.863 an beiden Tagen Getesteten wurden 77 positiv auf das Coronavirus getestet. Sie erhielten einen Absonderungsbescheid und müssen einen PCR-Test machen. 54 Personen liefen unter „unbestimmt“, auch diese werden noch einmal getestet.

Mit einer Beteiligung von 78,1 Prozent folgten auch Salzburgs Pädagoginnen und Pädagogen größtenteils dem Aufruf zum Massentest. Von den 8.283 Schnelltests waren 19 positiv. Das Bundesheer, das in vier Salzburger Kasernen die Tests durchführte, war zunächst von rund 17.500 Testpersonen ausgegangen. Diese Zahl stellte sich am späten Sonntagnachmittag allerdings als falsch heraus und wurde dann auf die neue „Sollzahl“ 10.611 korrigiert.

In Niederösterreich lag die Sollzahl bei rund 36.000 – zu den 29 Teststandorten mit 71 Teststraßen des Militärs kamen 25.965, 54 waren positiv. In Oberösterreich wurden am Wochenende 25.953 der 38.000 Beschäftigten aus dem Bildungsbereich getestet. Die Teilnahmequote betrug damit 64 Prozent. 64 Personen waren CoV-positiv.